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Londoner Straßenindustrie. 1.
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beliebtenSchafsfüße." Diese vielfachen Gelegenheiten, billig und gleich ciuf der Straße warm zu essen, sind eine große Wohlthat für die nnbemittelten Ar­beiter und die Straßenbevölkcruug. Die Fleischwaaren sind allepikant" gewürzt; einfaches Koch- oder Bratfleisch hat keinen Absatz gefunden.

Gesottene Aale und Erbsensuppe werden meistens von einer und derselben Person verkauft. Letztere wird aus grünen Erbsen, Sellerie, Möbren und Abfällen von Rindfleisch bereitet, nnd der Teller kostet einen halben Peuup. Der Gewinn ist ziemlich 100"/o. Die Aale werden von den holländischen Aalbootcn am Billingsmarktbai gekauft. Etwa fünfhundert Personen sind in diesem Handel beschäftigt, und mehrere machen ein sehr ansehnliches Geschäft. Der bedeutendste dieser Händler, der seinen Stand ans dem Claremarket hat, setzt an einem Sonnabend 80100 Pfd. Aale ab, und ungefähr 13 Gallonen Erbsensuppe. Sein Gewinn belauft sich auf??Vs Pfd. St. die Woche. Die Hauptabnehmer sind Knaben von 1216 Jahren; Fraueu ziehen Erbsensuppe vor. Diese Leute rufen ihre Waare sehr selten aus; sie verlassen sich lieber auf den verlockenden Geruch der dampfenden Kessel. Auch in anderen gesottenen Fischen ist der Absatz stark, doch hat er nichts Eigenthümliches.

Der Handel mit gekochten Schafsfüßen beschränkt sich, fast blos auf die drei Städte London, Liverpool und Newcastle. Es werden in London davon nicht weniger als 70,000 Stück wöchentlich verkauft. Sie werden nicht einzeln von den Verkäufern, sondern im Ganzen von einer Firma in Bermondsey bereitet, die ausschließlich den Engrosankanf von Schafshäuten betreibt. Sie beschästigt.10-IS Knaben mit dem Entfernen der Klauen, und 40 Frauen an den fünf großen Kesseln, in denen die Füße gebrüht und gekocht werden. Fünf Stück werden für einen Pcnny verkauft.

Die gebackenen Kartoffeln werden im Backofen bei dem Bäcker zubereitet, und auf der Straße in blechernen Kannen oder Kasten, mit einem Deckel znm Aufklappen, verkauft. Der steht auf vier eiseruen, Füßen, hat oben'einen handfesten Griff, während ein eiserner Feuerbehälter nnten einen Kastenbehälter mit Wasser erwärmt, damit die Kartoffeln immer heiß bleiben. Neben dem Kasten befindet sich noch eine besondere Abtheilung für Butter, Pfeffer und Salz, und durch eine kleine Röhre entfernt sich zischend der Dampf. Einige dieser Kartoffel' kästen sind polirt, oder roth angestrichen, manchmal mit Messing beschlagen. Die Verkäufer sind sehr stolz auf ihre Kasten und poliren sie jeden Tag auf das Sorgfältigste. Das Kartoffelgeschäft erstreckt sich blos über ein halbes Jahr, vom August bis April, und geht am besten, wenn es kalt ist. Die besten Stunden sind von halb elf Uhr früh bis 2 Nachmittags, nnd von 3 Uhr bis 12 Uhr Nachts, uud diese letzte Zeit ist die allerbeste. Oft nimmt ein solcher Händler 12 Pfd. Sterling täglich in Halbpence ein. Im Ganzen werden wöchentlich für 730 Pfd. Sterl. davvu während der Saison umgesetzt.