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wurde es sofort vortheilhaster, in Gold zu zahlen, und das Silber zum Markt-' preis znr Ausfuhr zu verkaufen. Ans diese Weise kam das Gold in großen Massen nach Frankreich, während es in den Vereinigten Staaten das gewöhnlichste Verkehrsmittel wurde. So beschränkten sich die Wirkungen der vermehrten Gvldzn- snhr nicht nur auf das letztere Metall, sondern dehnten sich auf Gold und Silber aus, und anstatt der 20 "/v, wenn die Vermehrung nur Einfluß ans die Gesammt- snmme des Goldes gehabt hätte, würde der Unterschied nur 7^2 "/» betragen, weil er sich auf die ganze CirculationSsmnme in Gold und Silber vertheilt.
Es ist daher gar nicht zu verwundern, daß bis jetzt noch keine sehr anfsällige Störung stattgefunden hat, dSnn es läßt sich mit Gruud annehmen, daß eine Entwerlhung des Goldes, die so gering wie 7^2 "/« war, durch Verhältnisse von entgegengesetzter Wirkung fast vollkommen wieder gut gemacht worden ist. Wenn die vermehrte Goldzufuhr die Tendenz hatte, die Preise um 7^ "/v zu steigern, so hatten dagegen die Einführung des Freihandels uud die Aufhebung der Schifffahrtsgesctze, indem nnn mehr Güter auf deu Markt gebracht wurden, eine sehr entschiedene Tendenz, die Preise herabzndrücken. Außerdem ist während der Unruhen auf dem Continent sehr viel baarcs Geld dem Verkehr ganz entzogen worden, und zuletzt ist uoch iu Betracht zu ziehen, daß die Fortschritte der Industrie und die in Folge derselben eintretende Vereinfachung der Arbeit die Preise tbenfalls fortdauernd fallen machen. Dadurch erklärt es sich genügend, warnm bis jetzt die vermehrte Zufuhr des Goldes noch keine Entwerlhung'des Geldes überhaupt zur Folge gehabt hat.
Dieses Verhältniß kann jedoch nicht sehr lange so bleiben. So lange uoch Silber in Landern zu verdrängen ist, wo eö in Folge des Vorhandenseins eines doppelten Werthmessers dem Schuldner freisteht, entweder in Gold, oder in Silber zu bezahle», werden die Wirkungen der vermehrten Prodnction auf beide Metalle ausgedehnt bleiben, nnd keine größere Erhöhung der Preise eintreten. Aber die Zeit muß sehr bald kommen , wo eine fernere Dcplaciruug des Silbers uicht mehr möglich ist, und dann wird die Productionözunabne mir auf das Gold wirken. Diese Zeit schlägt der Börsenbericht der Times auf möglicherweise vier bis fünf Jahre an, wonach aber die nach dem Goldwert!) gemessenen Vermögens- verhaltnisse eine viel raschere Störung erleiden würden. Dabei ist nnr uoch zu berücksichtigen, daß die alljährliche Vermehrung des Goldes inzwischen den Procentsatz der Eutwerihnng vermiudert, denn wenn der gegenwärtige Goldvorrath von 10S0 Millionen Thalern vielleicht auf "1760 Millionen gestiegen ist, könnte eine Annahme der Prodnction, die durch ihre Einwirkung ans die erste Summe eine Preiserhöhung von 10 hervorgebracht hat, nur eine weitere Erhöhung von 6 bewerkstelligen. Das würde zugleich ein Correctiv einer etwaigen noch größern Goldprodnctiou sein. Auch ist nicht zn vergessen, daß die größere Billigkeit des Goldes den Reiz, welches zu produciren, vermindern würde, deun wenn