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Das Goldland in Australien.
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kcms, war das einzige Anzeichen der nahenden Katastrophe, nnd ehe die Gold­gräber Zeit gehabt einen Entschluß zn fassen, wälzte sich die Flnth hera'n; die Wiegen wurden sortgeschwemmt, die Löcher und Gruben ausgefüllt, die von den Goldgräbern aufgeworfenen Halden dem Erdboden gleich gemacht, die Werkzeuge, die nicht mitgenommen werden konnten, verschüttet, so daß der Creek wieder ziem­lich ebenso aussah, als wie ihn goldgierige Europäer noch nicht umgewühlt hatten. Die, Goldgräber- kamen kaum mit dem Leben davon und einige ertranken sogar. Nach der Überschwemmung, die eben so schnell abnahm als sie gekommen war, fand man an den Ufern der Creekö, namentlich wo die höchste Wasserlinie gewesen war, überall kleine Goldkörner zerstreut, welche die Goldgräber eifrig sammelten. Man faud auch ein Stück von einer Unze (2 Loth) Schwere.

Die dem Turvn am nächsten kommenden Goldgruben in Neusüdwales find die ^Zraidwood oder Aralvendiggings in der Grafschaft St. Vincent. Das ganze Flußbett ist' dort 2023 Fuß tief aufgewühlt, und in jeder Grube waren sechs bis zehn Männer mit dem Ansgraben der goldhaltigen Erde, und dem Hinunter­schaffen derselben nach dem Wasser, um es in den Wiegen zu waschen, beschäftigt. Der Major Creek (die reichhaltigste Wäsche) ist eigentlich ein Sumpf, an den meisten Stellen mit hohem weichem Gras in Büscheln bedeckt. Die oberste Schicht bildet hier eine schwarze uud sehr fruchtbare Erde, ausgezeichnet zum Gartenbau geeignet. In einer Tiefe von S8 Fuß folgt nun eine Schicht von verwittertem Granit mit blauen uud grünen goldhaltigen Adern, uud dann kommt fester Fels­boden oder Nvllsteine von ziemlich beträchtlicher Große; die benachbarten Hügel bestehen aus Granit und sind mehr oder minder goldhaltig. Ungefähr dreißig Meilen nördlich von Turon ist der Narucreek, ein in den Cudgegong fallendes Mißchcn in der Grafschaft Wellington. Hier findet man das Gold schon in der vbern Erdschicht, die aus schwarzem und rothem Kies besteht, und unter dem ,Kies in blauem Thon, der für reichhaltiger gilt, da er das Gold nicht dnrchläßt. Ueberhaupt kann man eigentlich im Kies nicht viel Gold erwarten; denn da er so gut wie gar nicht zusammenhält, so wird er meistens das schwere Metall aus den Boden des Baches dnrchfallen lassen; der Thon dagegen wirkt als eine Art Bindemittel, ist aber auch deswegen schwer in der Wiege zu behandeln. Nicht selten bilde« sich aus ihm beim Waschen Kügelchen von der Größe einer Pille, die das Gold einwickeln und mit fortnehmen, da- es in den Spalten der größeren Steine so zäh fest klebt, daß es sich durch zweifaches Wiegen gar nicht ausscheiden läßt, und die Steine vielleicht weggeworfen werden, während noch ziemlich viel Goldstaub an ihnen hastet. Das Waschen deö Thons in einem Troge, oder, noch besser eiue Art PuddliugSverfahreu, würde hier wol gewinnbringender sein.

Ungefähr englische Meilen von Bathurst befinden sich die Abercrombie- diggings. Der Fluß ist der Turon in einem größern Maßstabe; die Berge sind hvher, die Creekö und Schluchten tiefer eingeschnitten, und der Flnß wasserreicher.