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Eine Nacht auf einer Polizeistation.
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und Mr. Spills kennt ihn nicht, und doch wollte' der Gentleman mit der Familie des Mr. Spills zu Abend speisen.

Da ward Mr. Spills natürlich heftig, nnd der Gentleman gab ihm eine Ohrfeige, und daranf seien sie nun beide Hieher gekommen.

Jetzt ist die Reihe zum Sprechen an dem Angeklagten. Er giebt seinen Namen und Stand mit jener liebenswürdigen, selbstvertrauten Ruhe an, die allen sanft Benebelten dies- nnd jenseits des Canals eigen ist. Als ihn der Inspector aber um sein Alter fragt, da wirft der Geist oder auch der Weingeist in ihm stürmische Blasen ans. Was geht sein Alter die Polizei an? Ist diese beim Censns angestellt? Man soll ihn einsperren, Strafe zahlen lassen, in die Tret­mühle schicken, martern, schinden, quälen, wenn man Lnst und Courage hat. Er weiß auch Bescheid im Gesetzbuch! Hoho Sir! Aber sein Alter!? Nein Sir! Das Alter!? Wird nix daraus---

Endlich doch, nach langem, freundlichem Hin- und Herfragen streift er plötz­lich mit den kurzen, feisten Fingern durch das dünne Haar, das seine Glatze umschwärmt, und platzt in jovialem Uebermuth heraus:

Nun gut. Sie wollen's! Fünfundzwanzig!"

Selbst .die löbliche ernste Polizei kann sich eines Lächelns nicht erwehren. Der Gefangene aber giebt sich Mühe, eine imponirende, senkrechte Stellung zu behaupten. Mr. Spills und der Inspector sind von seinem verächtlichen Blieck niedergeschmettert.

Haben Sie etwas bei sich, das Sie uns znr Aufbewahrung anvertrauen möchten?" Das ist die übliche Entschnldignngsformel, nm die Taschen eines Be­trunkenen zu durchsuchen, da dies, im Falle eines Verbrechens ausgenommen, nie gewaltsam geschehen darf.

Und bevor der ehrbare Gentleman noch Zeit znm Antworten gefunden, hat ihn einer von der Reserve schon um einen Theil seines Eigenthums leichter ge­macht. ES kommen da Gegenstände zum Vorschein, welche eine prächtige Illu­stration zu des Maunes Abenteuer liefern: ein Federmesser, eine lederne Sand­wich-Box^), ein Schlüsselbund, ein Taschentuch, eine Börse mit einem Sovereigu und sünf Pence, ein Zahnstocher, ein Notizbuch; um den Hals geschlungen eine stählerne Uhrkette, mitten durchgeschnitten keine Uhr daran.

Ist er nnr wieder nüchtern geworden, dann wird es Zeit sein, ihn über die verlorene Uhr auszufragen. Er wird sie wol genau schildern können; die Be­schreibung macht dann die Runde durch sämmtliche Polizeistcttivnen; und morgeu um diese Zeit wird schon bei allen Psandverleihcrn der Hauptstadt angefragt, ob eine solche Taschenuhr bei einem von ihnen eingesetzt wurde. Gar nicht unwahr­scheinlich, daß die Uhr aufgefunden ist, bevor ihr Eigenthümer Zeit gehabt hat,

Blechbüchse zum.Aufbewahren von Butter- und Flcischschuittcu.