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der Segelcorvette „Amazone" (4 24pfündige Carrvnaden und 8 18-Pfünder), dem Dampfschiff „der Preußische Adler" (2 25pfündige Bombenkanonen, 2 32pfündige Kanonen), dem Dampfschiff „Danzig" (1 24pfündigcn nnd 2 leichten Carrvnaden) und serner aus 21 Kanonenschalnppen nnd 6 Kanonenjollen (zusammen mit 26 25psnn- digcn Bombenkanonen und mit 22 langen 24-Pfündern), wozn noch 15 Schaluppen mit 30 Geschützen kommen, welche in Ausrüstung begriffen sind. Es besteht also die preußische Flottille zusammen aus 1 Segelcorvette, 2 Dampfern, 36 Kanonenschaluppen und 6 Kanoncnjollen.
Der Befehlshaber dieser Schiffe, der mit dem Admiral Brommy in ggr keiner Verbindung steht, ist der Commodore Schröder, ein geborener Preuße, der früher in der holländischen Marine diente. Auch die übrigen Offiziere, wie die Matrosen sind größtcntheils geborene Preußen. Ein eigenes Marinebataillon und Marineartillerie ist errichtet worden, wozu man Infanterie- nnd Artillerie- Offiziere des Landheeres verwandt Hai. Hoffentlich wird diese kleine preußische Flottille bald mit der deutschen völlig vereint unter gleicher Flagge segeln.
Schwieriger noch, als die Erwerbung der Schiffe, denn diese konnte man am Ende doch vom Auslande für Geld erhalten, war bei unserer jungen deutschen Flotte die Requisition tüchtiger Offiziere und geübter Matrosen.
Der Oberbefehlshaber unserer Flotte ist ein Deutscher. Admiral Brommy ward in Leipzig geboren, hatte aber von Jugend auf eine so uubezwingliche Neigung für den Seedienst, daß er schon als Knabe auf hamburgischen und später nordamerikanischen Kauffahrern von Unten auf zu dienen anfing. Später trat er in die nordamerikanische Flotte ein, ward Befehlshaber eines kleinen Kriegsschiffes, welches die Nordamerikaner aus freiwillige» Beiträgen den Griechen bei ihrem Unabhängigkeitskriege schenkten, und ging mit diesem in griechische Dienste über. Hier nahm er an den Kämpfen gegen die türkisch-ägyptische Flotte thätigen Antheil, blieb auch uach dem Frieden in griechischen Diensten, uud war Seekom- mnndant der Insel Paros, als er den Ruf erhielt, an die Spitze Unserer Flotte zu treten. Die übrigen Befehlshaber der Schisse und die Lieuteuauts erster Klasse sind größtentheils Engländer, die früher als Offiziere in der englischen Marine waren und jetzt auf Halbsold standen. Sie sollen seeerfahrne Männer sein, bei deren Auswahl mau mit Vorsicht zu Werke gegangen ist. Fehlgriffe waren freilich nicht zu vermeiden. Einen dieser Engländer, den Kapitain Strutt, der längere Zeit die Korvette „Deutschland" kvmmandirte, hat man schon wieder entlassen. Ein geborner Hamburger, Reichardt, befindet sich ebenfalls als Kapitain eines Schiffes in unserem Dienst. Sonst noch 1 Rheinländer und 3 Belgier, die als Offiziere in der kleinen belgischen Kriegsflotte, die aber oft zu weiten Expeditionen benutzt wird, gedient haben. Die Lieutenants zweiter Klasse und die Schiffsfähnd- riche sind lauter Deutsche, Hannoveraner, Oldmburger, Bremer, Hamburger. Es
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