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einer Form, in die man sie geworfen hat, annehmen, und die an den Schädel gewisser Wilden erinnern, die von ihren Aeltern verunstaltet werden, nm ihnen, wie sie sagen, mehr Regelmäßigkeit zn geben. Diese Beamten werden znletzt überzeugt, daß es unmöglich sei, es anders und besser zn machen, als sie es immer gemacht haben; mit ihnen ist die Geschästsübnng sonverän und die Abschaffung der Mißbrauche unmöglich. Die Centralisation will alle Beamten von Paris ans lenken, will Alles wissen, was sie thnn; sie hält sie fortwährend am Gängelbande, sogar die vom höchsten Nange; sie nimmt ihnen so allen persönlichen Einfluß ans die Bevölkerung; sie wünscht nicht, daß sie in ihrem Geburtsland«: bleiben, weil sie dort Unabhängigkeit, eignen Willen und Eiufluß behalteu könnten: sie gewöhut sie, keinen Willen zu habeu, ihreu Anstoß immer von oben zu erhalten. Auch haben in den Departements die höchsten Beamten der Negierung kein Antragsrecht; weuu sie keine Befehle von Paris bekommen, schwanken sie und wissen nicht, wofür sie sich entscheiden sollen. Werden sie in schwierigen Fällen sich selbst überlassen, so gleichen sie dem blinden Bettler, der die Hand verloren hat, die ihn führte. Nicht GewissenSserupel lähmen sie; mögen sie eineil Befehl empfangen welchen sie wollen, sie führen ihn wohl oder übel ans, aber sie brauchen einen Befehl.
Wenn aber eiuerfeits die Beamten ohne Würde, ohne Willen der Central- gewalt gegenüber sind, so lassen sie andererseits oft die Privatpersonen und die Gemeinden ihre Macht durch allerlei Händel fühlen; unverletzlich, weil sie vor den Gerichten unr mit Einwilligung des Staalsrathes belaugt werdeu können, geschülzt durch dem immer so mächtigen Corporationsgeist, tonnen sie uugestraft die Werkzeuge der Willtür uud des Despotismus seiu. Da die Ceutralver- waltnng sich in Alles mengen, die geringsten Angelegenheiten der geringsten Gemeinde ordnen will, so ist sie die ärgste Actenkrämerin auf der Welt; jede Prä- fectur, jedes Ministerium ist überfüllt; jede Präfeetur braucht eiue Compagnie, jedes Ministerinn! ein Armee-Corps von Schreibern. Der Präfeet, erdrückt nuter der Last der eiuzelueu Klciulichkeiteu, gejagt durch die Masse der vou ihm verlangten Unterschriften, har nicht die Zeit, sich ernstlich mit den großen Verbesserungen zu beschäftige!!, die in seinem Departement hervorzurufen sind; die Unterbeamten, die keine Verantwortlichkeit haben, die in der engsten Sphäre leben, und deren Gesichtskreis sich nicht weit über ihr Burean hinans erstreckt, gewinnen indessen einen nm so größern Einflnß ans die Abfertigung der Geschäfte, als die Präfecteu oft unr sich zeigen nnd wieder verschwinden.
Im Ministerium ist es noch schlimmer: die Angelegenheiten von ganz Frankreich strömen hier zusammen; die Zeit, die er braucht, die Bittsteller, welche aus allen Theilen Frankreichs auf ihn einstürzen, abzuweisen, Haufeu vou Schriftstücken, die er uumöglich lesen kann, zu unterzeichnn, die oft äußerst umständlichen Discnssionen iu den Kammern nehmen den Minister so in Anspruch, daß