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meisten durch die Schwere seines Stils. Darum sind für ihn popularisierende Einführungen geboten; angesichts des tiefen Bedürfnisses unserer Zeit nach Lehrern von der strebenden fortreißenden Kraft Fichtes ist es sogar eine besonders wertvolle Leistung, die Messer hier vollzogen hat. Nachdem schon Medicus und Bauch mit ähnlichen Arbeiten vorangegangen sind, hat Messers besonderes didaktisches Talent der nicht leichten Aufgabe gefällige Form zu geben gewußt.
Ernst Bergmann, Der Geist des 10. Jahrhunderts. Jedermanns Bücherei. Natur aller Länder, Religion und Kultur aller Völker, Wissen und Technik aller Zeiten. Abteilung Philosophie. Herausgegeben von Ernst Bergmann. Breslau" 1922, Ferdinand Hirt. Kart. M. 12,ö0, geb. M 15.-.
Mit einer überraschenden Fülle, zugleich Ordnung der Glieder und Kühnheit des Programms springt eine neue Schwester- nnternehmung der Göschen, Aus Natur- und Geistsswelt usw. ins Leben. Ihr Wesensmerkmal scheint neben einer originellen und glücklichen Art der Jllustrierung vor allem die sorgfältige Borbereitung der verschiedenen Wissensdisziplinen nach einem Gesamtplan zu sein. Viele zuverlässige Gelehrte sind gewonnen, und wenn dem energischen Verlag der Atem nicht ausgeht, darf man auf eine sehr schöne Gesamtbibliothek rechnen <und dann vielleicht auch eine weniger futuristisch- amerikanische Umschlagszeichnung erbitten I). Der vorliegende Band eröffnet vielversprechend die Reihe Philosophie.
Dr. Friedrich Brie, Ästhetische Weltanschauung in der Literatur des 19. Jahrhunderts. Freiburg i. Br. 1921, Verlag von Julius Boltze. Preis M. 14.—.
Brie unterscheidet zwei Strömungen ästhetischer Weltanschauung, die er von ihren Ursprüngen an verfolgen will. Die eine führt vom deutschen Idealismus über die deutsche Romantik zu Nietzsche, die andere wurzelt in dem französisch-englischen Materialismus bzw. Sensualismus des 18. Jahrhunderts und führt über Keats und Poe, Gautier, Baudelaire zu Oskar Wilde, den: l'srt pour I'srt usw.
Heinrich Cunow, Die Marxsche Geschichts-, Gesellschafis- und Staatstheorie. Grundzüge der Marxschen Soziologie. II. Band. 1921. Buchhandlung Vorwärts, Berlin. In vielfachen Auseinandersetzungen mit früheren Erklärern Marx's aus sozialistischem und bürgerlichem Lager entwickelt der So- zialdemoklat Cunow ein Gesamtbild der Marxschen Gedankenwelt, der sowohl in eingehender Gelehrsamkeit wie in der nicht genügenden Unterscheidung zwischen dem geschichtlichen und dem heutigen Wert der Marxschen Theorien ein echtes Produkt der Partei-Schule ist.
0. Dr. Hermann Schwarz, Über Gottes- volsb.'llungen großer Denker. Sechs Hoch- schulvorträge. (Philosophische Reihe Herausgegeben von Dr. Alfred Werner. 12 Band.) München 1921, Nösl u.Cie. Geb. M. 16.-. Wider den Atheismus und Wider den Dogmatismus. Wider die, welche Gott nicht finden, wie wider die, welche ihn in einerlei Gestalt fest zu besitzen wähnen. Der Greifswalder Philosoph, der die theologische Doliorwürde trägt, führt den Leser durch den Wandel der Weltbilder zeitlich vom griechischen Polytheismus bis zu Fschner und Nietzsche, gedanklich vom kosmologischen zum erlebten Gott. Der Merker
Wir veröffentlichen demnächst zwei Artikel: „Lenin" von Geheimrat Cleinow, «in Niederschlag ans Untersuchungen, die der Verfasser znr Borbereitung einer Studienreise nach Sowjet Nußland vorgenommen hat. Wir hoffen, Miseren Lesern im nächsten Quartal eine Reihe von Berichte» über die Studienreise vor legen zu dürfen.
Verantwortlicher Schriftleiter: Helmut Franke in Berlm
Schristleiwng und Verlag: Berlin SV ll, T-mpelhofer Ul-r 85», F-rnrus: LütMv «KIO. Verlag: K. F. Koehler, Abteilung Vr-nzbot-n. Berlin, Druck: „Der N-ichSSote" S. m. S. H. in Berlin SW ll, Dessau-r Slrab- M/87
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