B ü ch e r s ch a u
jedes Individuums, sich selbst durchzusetzen, lcdiulich bsgrenzi durch den Egoismus der anderen". Die veischiedenen Stufen der Moral von den Vorstufen bis zu den Zielen und dem Urgrund der Sittlichkeit sind dem Verfasser, der aus dem Standpunkt der Klugheitemoral steht, unbekannt geblieb, n. Im Äorigen erfrischen uns wohl zu beachtende Nutzerungen über Gewalt und Recht, Kirchen- tum, Erziehung, Politik uud Wirtschaft. Auch an einem Allh ilmittel, um die Außenpolitik der großen Müsse zu entreißen und sie dennoch zu befriedigen, fehlt es nicht: Schulbildung, frei von klerikalem Einfluß, Verbreitung naturwissei'sch fllicher Erkenntnisse und allgemeiner Geschichte, Schaffung Von kleinem Gruudbesitz für jedermann (wobei erst zu untersuchen wäre, ob jedermann das auch wiu), damit die Masse bodenständig werde, und ein eigenes direkt gewähltes Parlament für auswärtige Angelegenheiten.
Dr. Oswald Spengler, Pessimismus? „Schriftenreihe der Preußischen Jahrbücher Nr. 4." Verlag von Georg Stille. Berlin. 1921. Brnsch. M. 3.—. Erweiterter Abd:uck der im Aprilheft 1921 der „Pieußischen Jahrbücher" erichienenen Selbstbeurteilung des durch leine Einseitig- keiteu blenoenden Modeschriftstellers.
Janus Sylvester, Türmer und Stürmer des Geistes. Ein Beitrag zur Philosophie der Kultur. 1, bis S. Tausend. Freiburg i, B. 1921. Verlag von Julius Boltze. M. 14.-.
Ein selbst geistreicher elsässtscher Denker rechnet hier grimmig-satirisch mit den falschen Geistpropheten unser Tage, Spengler und Blüher ab, ebenso mit dem Mißbrauch Goethes durch die Persönlicbkeits-Zärllingo. Ein erfrischender, hocherfceulicher Gedanken- Sprühregen I
Sigismund von Gleich, Wahrheit gegen Un- wahiheit über Rudolf Steiner. Widerlegung und Kennzeichnung der Hetzschrift des Generalmajors z. D. Gerolö von Gleich: „Rudolf Steiner als Prophet, ein Mahnwort an das deutsche Volk." 1. und 2. Auflage. Stuttgart. 1921. Der kommende Tag, Verlag A-G. Die traurige Schmähschrift eines wunderlichen Sohnes gegen seinen eigenen hoch- angesehenen Vater. Steiner und die anderen Rentiier der theosnphischen Volksverdummung dü, fen sich dieses Anhäugers und Angestellten wahrlich freuenI Wem die Aktiengesell» schafteaffä'ren der Theosophen noch nicht zur Erkenntnis ihres Wesens genügen, wird vielleicht an derartigen Familientragödien hell. Durch Gratisversendnng des widerwärtigen Pamphlets vermehrt der Steiner- jüngllng seine Schande und unser Mitleid mit dem Vater.
Karl Engler, Sind wir schon in der End- zei>? Zeichen der Zeit mit endgeschichtlichem Charakter. Neumünster, Vereins- buchha-idlung G. Jhloff u. Co. M. 2.—. Der auch früher sch»n mit eschatologischen Schriften hervoraetieiene Verfasser glaubt für seine in der Gedankenwelt des Tausendjährigen Reiches stehenden Leser die Zeichen unserer Zeit als „Anfänge, zum miudesten aber Vorstufe der Endzeit" deuten zu sollen.
Der Merker
Außerdem verzeichnen wir folgende bei der Schriftleitung eingegangene Neuerscheinungen:
Kart Lubowski, Die Dinge außer uns. Friedensvhilosophische Betrachtungen. Leipzig 1921, Otto Wiganb. M. ?'so.
Maurice Reinhold von Stern, Weltanschauung Ergebnisse freien Denkens. Linz a. d. D. 1921, FioeliS Steurer. Geh. M. 12.—, geb. M. 13.—.
Die Schriftlcitung bittet die Berliner Leser die um drei Tage verspätete Zustellung der letzten und dieser Nummer wegen technischer Schwierigkeiten im Vertriebe entschuldigen zu wollen.
Verantwortlicher Schriftleiter: Helmut Franke in Berlin.
Schriftteitung nnd Verlag: Berlin S^V II, Tempetbos-r wer «!>»., Fernrns: Lrchow W>». Verlaq: K. F. Koehler, Ableitung Grenzbote». Ve-rlin, Druck- „Der Neichsbote" G. m, b. H, in Berlin SXV It. D-siauer SiraK- ?,S/S7
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