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Bücherschau
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Buche r s ch a ü

Hellmuth Korth, Wir Weißen Sklaven, Meine Erlebnisse in dreijähriger franzö­sischer Gefangenschaft. Halle/Saale 1920. Richard Mühlmann, Verlagsbuchhandlung. Was dieGegenliste" in schauerlicher Eintönigkeit verbucht, die rohen Grausam­keiten, womit französischer Haß wehrlose Deutsche gequält und zum Teil gemordet hat, bringt dieser Bericht als erregend ge­schildertes Persönliches Erlebnis.

Jskra-Permsky, Das Elend in den deutschen Gefangenenlagern Frankreichs. Leipzig. O. Wigano. DieseImpressionen eines Amerikaners" find schon erschienen, gehören aber zu den Büchern, die der Deutsche nicht vergessen darf, um so weniger, als Volksart und Re­gierungsgrundsätze uns nnr zu eilig zu Vergeben und Vergessen stimmen. Ein amerikanischer Zeitungsberichterstatter, der die französische Front und ihr Hintorland von 1914/5 bereiste, hat diese von der französischen Kriegszensur verfolgten Berichte geschrieben.

Otto König, Die Deutschen Palästinas in englischer Gefangenschaft. Dresden. Strom­verlag. 1920. Der sympathische Verfasser ist Abkömmling der schwäbischenTempler", die seit 1868 an verschiedenen der heiligen Stätten ihre deutschen Dörfer und Siedlungen begründet haben und aus härtesten Anfängen sämtlich zu Wohlfahrt gelangt sind, dem'Land ihrer Wahl zu Gedeihen verholfen und als Pioniere deutschen Kulturschasfens gedient haben, im Gegensatz zu den zionistischen Kolonien, die rasch verloddern, sobald das Nothschildsche Gründuugsgeld verbraucht ist. Die anspruchslos fesselnden Blätter aus dem großen Weltepos des Krieges erzählen den Untergang deutschen Lebens im Jordanland. Wir sehen zuerst den Zug der Tausend durch Asien: wie sich die deutschen Kriegsfrei­willigen 1914 auf eigene Kosten und Gefahr zur fernen Heimat durchschlagen, um für sie bluten zu dürfen. Dann erleben wir mit den Zurückgebliebenen die Wechselfälle des Krieges an der Palästinafront: Türken­herrschaft, Wirtschastsnot, Heuschreckenplage, Seuchen, die durch die französischen Schulen

Syriens seit Jahrzehnten verbreitete Deut­schenfeindschaft, deutsches Kriegerbehagen in den unvermutet am Rand der Wüste ge­fundenen deutschen Dörfern, schließlich den Durchbruch der Engländer, Schrecknisse plündernder Australier^ und um den Wohn­ort kämpfender Trnppen, den Abfall der bis zum Vorabend des Durchbruchsglühend" deutschfreundlichen deutschen Judeu zum nacktesten Verrat, Jnternierung, Verschleppung nach Ägypten und langes Schmachten dort nach den Methoden des britischen Aus- rottungSkrieges gegen Rests deutschen Übersee­besitzes. Einige Lichtblicke erhellen gemüt­voll das trostlose Verelenden der tapferen Leute: die Brüderlichkeit der evangelischen Templer mit prächtigen deutschkatholischcn Mönchen, die Barmherzigkeit der Mohamme­daner gegen die hilflosen Deutschen, das Eingreifen von Schotten in die englische Fühllosigkeit und Falschheit. (Die Schotten machten aus ihrer Sympathie für das Deutschtum kein Hehl und meinten, daß Schotten und Deutsche eher zusammenpaßten als Schotten und Engländer" S. 63,) Aber ohnmächtig ist jede Regung der Menschlich­keit gegen das beschlossene Geschick. Auch nach dem Waffenstillstand schmachten die Gefangenen fort. Nur wer nach Deutschland zurückgeht, darf in die Freiheit. Wer seine Lebensarbeit in Palästina fortsetzen will, bleibt in der ägyptischen Gefangenschaft. Warum? Weil das Besitztum der Deutschen längst von den Jaden eingenommen ist. Kein deutscher oder österreichischer Jude war von den Engländern interniert worden. So vertraut sich auch der Versasser dem morschen türkischen Dampfer an, der zweitausend ent­wurzelte Überseedeutsche mittellos an den Strand des alten, besiegten Deutschlands wirst; er wird sich und den Seinen noch einmal von uuten auf eiu Leben zimmern, wie es der Deutsche versteht. Die Feuer des Agypteraufruhrs von 1919 leuchten den abziehenden Deutschen zum Abschied, den Briten, die sich an der germanischen Sache vergangen haben, zur Warnung für eine nicht ausbleibende Zukunft, in der auch sie ihr nicht durch Kolonistenfleiß, sondern durch Schifsskanonen erworbenes Nilland verlassen werden, in welchem sie eben so gehaßt sind wie der Deutsche geachtet. Der Merker

N o m ane

Hilde Noth. Roman von Franz S chau- w ecker. Preis brosch. M. 20., in Halbl. M. 27.50. Verlag Heinrich Diekmann, Halle (Saale). Ein Lied keuschester und

doch leidenschaftlichster Liebe, das vom ster­benden Wien zum leidenden Norddeutschlcuik> klingt. Ein Buch, das man in schmale gütige Frauenhände legt und in heiligen

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