Zy »k«t««iaki»n z. polenpolitik. Maßgebliches u. Unmaßgebliches
Materialien zur Polenpolitik
Die Neutralifierung der Weichsel. In einer Berliner Zuschrift des „Dziennik Poznanski" (Nr. 206 vom 8. September 1918) heißt es: „Es verlohnt sich zu vermerken, was vor einigen Tagen der Aufmerksamkeit der Polnischen Presse entgangen ist. Berliner Blätter haben nämlich vor einigen Tagen an versteckter Stelle und in kleinem Druck die Notiz gebracht, daß sogar für den Fall der deutsch-Polnischen Lösung unserer Sache von der Neutralisierung der Weichsel und Danzigs nicht die Rede sein könne. Zwar verbürgen die Herren Aktivisten, daß man sich im deutschen Hauptquartier mit der Neutralisierung des Danziger Hafens und der Weichsel einverstanden erklärt habe — die maßgebenden Berliner^Kreise scheinen jedoch davon nichts zu Wissen. Dort weiß man nur von einer Sache, davon nämlich, daß für Rußland Häfen in Kurland und Estland nötig seien —, die Polnischen Bedürfnisse nach einem Zugang zum Meere werden hier nicht anerkannt. Und das ist begreiflich. Der Durchschnittsdeutsche hegt heut überaus große Sympathien sür die Bolschewisten, die Polen hingegen sind ihm völlig gleichgültig."
Ein soziales Bureau der polnische« ReichStagsfraltion („Kraj", Lissa in Pose«, Nr. 201 vom 0. September 1913). .Di- polnische Reichstagsfraktion hat ein soziale» Bureau errichtet. Filialen dieses Bureau» gibt es in Posen, Bochum und Kattowitz. Das Bureau hat sich den Schutz der polnischen Arbeiter aus dem Königreich Pole» und aus Galizien zur Aufgabe gemacht. Dieser Schutz hat sich vor allem während des Krieges als Notwendigkeit erwiesen, «kr erstreckt sich sowohl auf die Kriegsarbeiter aus Galizien, als auch vor allem auf die zurückbehaltenen (internierten) Arbeiter aus dem Königreich Polen, die durch de« Krieg in Deutschland überrascht wurden. Die Zahl dieser Arbeiter beträgt ungefähr 700000. Ihre Lage bedarf in gar manche» Fällen dringend einer Besserung. Ein besonderer Schutz muß ihnen schon desWege» zuteil werden, weil sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind und sich deswegen selbst weder vor ihren Arbeitgebern, noch vor de» Behörden, noch auch vor den Gerichten »»»- teidigen können/
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Teufeleien und ihr Widerspiel. Achtung! Spionengefahr I Hütet Euch vor den Agenten der EntenteI Gefahren der feindlichen Propaganda. Wie mancher Deutsche liest's oder hört's, denkt sich aber dabei im stillen: so schlimm wird die Sache nicht sein; die Behörden müssen natürlich ein Auge drauf haben, und da suchen sie denn lieber zu viel als zu wenig an Vorbeugungsmaßregeln. Welch folgenschwerer Irrtum l Die uns vom System Northcliffe drohenden Gefahren lassen sich schwerlich übertreiben. Es ist nicht hysterische Spionenfurcht a Is, kran?aise, wenn man dem gutmütigen deutschen Philister in die Ohren schreit: „Wach auf! Sieh um Dich. Draußen an der Siegfriedsront halten die tapferen Söhne Deines Volkes die stählerne Mauer,
auf daß kein feindlicher Fuß den Boden der Heimat betrete! Aber gegenüber den böse» Geistern der Verleumdung und Lüge sind ihre Waffen machtlos, die finden auf tausend heimlichen, krummen Wegen Eingang, um im Rücken der Kämpfer ihr unheilvolles Werk zu treiben."
Mit Vorliebe sucht sich der Ententepropa- gandabaztlluS am lebendigen Körper des deutschen Volkes jene Stellen, wo kleine Wunden oder Reibungen die Ansteckung begünstigen, in der Hoffnung, von hier au? den ganzen Organismus durchseuchen und vergiften zu können. Vor kurzem berichteten die Zeitungen über einen angeblichen Aufruf „Preußenherzen hoch", der von Partikula- ristischem Stammeshaß, Anpöbelungen »ns