Die Fortschritte in der antike» Kunstgeschichte während des letzten Jahrzehnts. ZZ9
gehende Einmischimg in die inneren Angelegenheiten derselben steht ihm jedoch nicht zn. Die Anwendung dieses Prinzips mag im gegebenen Falle, wie jede Grcnzbestimmung, ihre Schwierigkeiten haben, und man könnte darüber allein dicke Bücher schreiben, da so gut wie alle Fragen über Regelung des Kommunalwesens ins Spiel kommen. Indessen das Prinzip selbst dürfte unanfechtbar sein, und an der Gewinnung dieses Resultats mag es vorläufig genügen, bis die Vorlegung von Gesetzentwürfen über die einzelnen einschlägigen Materien Veranlassung giebt, über Spezialitäten zu diskntiren.
(Schluß folgt.)
^SS-^^-V---^---^,
9ie Fortschritte in der antiken Kunstgeschichte
während des letzten Jahrzehnts.
von Hugo Bliimner. 3.
rei wichtige Uuternehmungen sind es, welche in den letzten Jahren ebcusvivohl der archäologischen Forschung als dem Interesse des Publikums an wissenschaftlichen Fragen, wie sie demselben sonst fern zu liegen Pflegten, einen mächtigen Aufschwuug verliehen haben i nächst den Schliemannschcn Funden die Ausgrabungen zn Olympia und zu Pergamvn. Während aber Schliemanns Ausgrabungen, in aller Stille als Unternehmung eines bis dahin noch wenig bekannten Privatmannes begonnen, erst in ihrem Verlauf das Interesse weiterer Kreise zu errege» anfingen, und während die pergamenischen Fnnde im wesentlichen schon geborgen waren, ehe die Welt eine Ahnung von der Fülle und Pracht der gehobenen Schätze hatte, sind die Ausgrabungen von Olympia ein lange geplantes nnd aufs sorgfältigste vorbereitetes Unternehmen, auf welches sich schon geraume Zeit vorher die Augen der gebildeten Welt richteten und dessen endliche Ausführung mit lebhaftester Teilnahme verfolgt wurde. Schon Winckelmann hatte von der Bloßlegnng der Altis geträumt, L. Roß dafür eine resultatlos gebliebene Subskription eröffnet, E. Cnrtius mit begeisterten Worten darauf hingewiesen, welche hohe Aufgabe hier noch zu lösen sei; aber es bedürfte eines so mächtigen Impulses, wie die Begründung des deutschen Reiches es war, nm die lange schlummernden Saatkörner zur Reife zu bringen. Es wird immer als bleibendes Verdienst von E. Cnrtius gepriesen werden müssen, das; er, als das nene deutsche Reich sich nach dem Felde umsah, wo zu der Lorberkrone des kriegerischen Sieges auch ein friedlicher