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Der Kaiserin Josephine Aufstieg
diesen Räumen, an den Wänden der gewaltigen Kathedrale widerhallend, ein neues Zeitalter heraufzuführen schien. Endlich kam die Heimfahrt; durch die illuminierten Straßen — es war spät geworden, und die Dämmerung brach herein — kehrten die Gekrönten in das Schloß zurück, beide tief ergriffen; zehntausend Reiter mit Fackeln in den Händen erleuchteten den Weg, den sie nahmen.
Vor der Fahrt nach Notre-Dame soll Napoleon zu seinem älteren Bruder, als sie beide im Festschmucke dastanden, gesagt haben: „Joseph, wenn unser Vater uns sähel" So hat vielleicht auch Joscphine, als sie, mit der Krone Frankreichs geschmückt, vor dem Altar kniete, gedacht: „Wenn meine Mutter mich sehen könnte!" Ihr Glück kannte keine Grenzen. Von einem Priester getraut, vom Papste gesalbt, vom Kaiser gekrönt — nun schien ihre Stellung unantastbar und ihre Zukunft gesichert.
Doch einen ewigen Bund mit dem Schicksal vermag der Mensch bekannt- ich nicht zu knüpfen.