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Die Kröte und die Natter

ine Kröte saß traurig neben einem Stein am Wege. Da kroch eine giftige Natter heran und sagte:Warum sitzest du so trüb da. liebe Freundin?"Ich bin traurig," erwiderte die Kröte, weil ich den Menschen so verhaßt bin, obwohl ich ihnen nie etwas Böses zugefügt habe."Tröste dich mit mir." sprach die Natter,auch ich bin den Menschen verhaßt." In demselben Augenblicke kam ein Knabe daher und schleuderte die Kröte verächtlich mit dem Fuß zur Seite. Da richtete sich die Natter, die sich hinter dem Stein versteckt hatte, zischend und züngelnd auf, mit einem Angstschrei lief der Knabe von bannen.Siehst du." sagte sie zur Kröte, die langsam wieder herankroch,auch mich hassen die Menschen, aber weil sie mich zugleich fürchten, bin ich vor solchen Mißhandlungen, wie du sie erfährst, sicher."

Die Bauerfrau und die Fliegen

Eine Bauerfrau schöpfte Milch aus einer irdenen Schüssel. Einige Fliegen an der Wand sahen gierig zu. ob sie wohl etwas Milch für sie darin lassen würde. Aber die Frau schöpfte und schöpfte, bis sie mit der Kelle zu hart gegen den Boden stieß und die Schüssel zerbrach.Ihr geschieht recht," sagte eine Fliege,hätte sie uns nicht das bißchen Milch mißgönnt, so wäre ihre Schüssel noch ganz." vr. Otto Buchwald

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Verlag: Verlag »er Grenzb-ten G. m b, H in Berlin L>V ll. »ruck: .»er lneichiibite" «. m, b. H. in Berlin SV 11, Desiauer Stroh« M/37.