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Reichsspiegel :
(Vom 3. bis 9. Juli)
Seite
96
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die Banken zu verhindern, einen übermäßigen Teil ihrer Mittel festzulegen. Die Enquetekommission hat sich diesen Vorschlägen nicht angeschlossen, hauptsächlich aus der Erwägung heraus, daß die Bedeckung der kurzfälligen Verpflichtungen durch liquide Mittel bei den deutschen Banken eine ausreichende sei. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben nun aber gezeigt, daß der Schwer­punkt der Frage durchaus nicht in der Sicherheit der fremden Gelder zn suchen ist, sondern in der durch die ungenügende Barreserve bedrohten Sicherheit und Stetigkeit unseres Geldumlaufs. Der durchaus richtige und zweckmäßige Gedanke muß daher in erweiterter Form wieder aufgegriffen werden. Es bedarf dazu keinerlei gesetzlicher Vorschrift. Eine Regelung im Wege des Gesetzes bietet zwar gewisse Vorteile, aber die Bedenken gegen einen gesetzgeberischen Eingriff in die so flüssige und vielgestaltige wirtschaftliche Entwicklung überwiegen. Dagegen hat es die Reichsbank vollkommen in der Hand, im Wege des administrativen Vorgehens den gewünschten Erfolg herbeizuführen, wenn die Banken nicht aus freier Entschließung und einen: moralischen Zwang folgend sich zu den geforderten Maßnahmen verstehen. Die Reichsbank kann die Minimal­guthaben der Banken einseitig in der gewünschten Höhe festsetzen. Einen guten Anhalt hierfür bieten ihr die Zweimonatsbilanzen schon in der augenblicklichen Gestalt, einen noch besseren die nach dem neuen Schema vom nächsten Jahre zu veröffentlichenden. Die Banken sind gegen einen solchen Eingriff der Reichs­bank wehrlos. Sie sind auf die Hilfe der Reichsbcmk angewiesen; sie können die Führung des Girokontos bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung nicht entbehren und durch keinerlei andere Einrichtung ersetzen. Die Macht­stellung der Reichsbank ist eine so unangreifbare, daß es nur von ihrem eigenen Belieben abhängt, wie weit sie von derselben Gebrauch machen will. Verlangt die Rücksichtnahme auf das Gemeinwohl ein Einschreiten, so darf die angeborene Farbe der Entschließung nicht von des Gedankens Blässe angekränkelt werden.

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