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Allerhand Monismen
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Das Ieppelmsche Luftschiff

unorganischen Stoffe und die Energieströme so gelenkt, daß sie ein geplantes Ge­bilde erzeugen und erhalten.John Stuart Mill pflegte zu sagen, wir könnten weiter nichts als Dinge bewegen. Ich behaupte, daß wir nicht einmal das können. Wir können nur die Dinge so ordnen, daß sie einander in der von uns gewollten Richtung bewegen." Durch solche Anordnung und Lenkung wird der Weltmcchcmismus, wird die kausale Verknüpfung der Dinge miteinander und der Ablauf der Veränderungen nach den physikalischen Gesetzen nicht gestört. Sind wir aber einmal genötigt, das Dasein und die Wirklichkeit von Lenkung und Kontrolle im Gebiete des Lebendigen überhaupt und im Gebiete des be­wußten Menschenlebens im besondern zuzugeben, so köunen wir auch nicht die Möglichkeit solchen Vermögens und solcher Wirkung einer noch höhern Wesen­heit, etwa eines geistigen Gesamtwesens, von dem wir selber nur ein Teil sind", leugnen.Absprechen," steht da, aber da müßte es heißen:einem geistigen Gesamtwesen". Durch stilistische Verbesserungen, deren sehr viele notwendig wären, würde das Schriftcheu, dem ich die weiteste Verbreitung wünsche, an Wirkungskraft bedeutend gewinnen. , Carl Ientsch

Das Zeppelinsche Luftschiff )

Wenige Tage vor der Vollendung des siebenten Jahrzehnts seines Lebens (Graf Zeppelin ist am 8. Juli 1838 geboren), nach mehrere Jahrzehnte lang mit unermüdlichem Eifer fortgesetzten Studien und Versuchen und genau acht Jahre nach dem ersten Auf- ! stieg mit einein lenkbaren Luftschiff seiner Erfindung (2. Juli 1900) war es dem Grafen Zeppelin vergönnt, sein Werk bis zu einer Stufe der Vollendung zu fördern, die es einerseits gestattet, heute schon von einem vollen

Friedrichshafen, den 6. August 1908 Die Korrektur des vorstehenden Aufsatzes wurde vom Verfasser in Friedrichshafen vor­genommen, wohin er sich sofort auf die Nachricht vom Aufstieg des Grafen Zeppelin zu seiner großen Fernfahrt begeben hatte. Lastet auch hier zurzeit über allen noch der lähmende Schreck und die Trauer ob des so jäh hereingebrochnen Unglücks, das das Luftschiff des Grafen Zeppelin nntten aus einer überaus ereignisvollen, gewinnbringenden Fahrt, nachdem es über zwanzig Stunden die Lüfte durchflogen hatte, in ein Nichts verwandelte, so darf doch unter keinen Um­ständen der Gedanke aufkommen, als ob dieses elementare Ereignis, das weder mit der Er­findung noch mit dem System irgend etwas zu tun hat, und dein ein Luftschiff natürlich ebenso ausgesetzt ist wie irgendein Gebilde von Menschenhand, sei es ein Haus, ein Eisenbahnzug, ein die Weltmeere befahrender Segler oder Dampfer, einen Einfluß haben dürfte auf die Weiter­entwicklung der Schiffahrt mit lenkbaren Luftschiffen. Hier darf kein Augenblick gezögert werden! Jeder, der jetzt dazu beiträgt, daß dieser erfolgreichsten Erfindung der letzten Jahrzehnte Unter­stützung mit allen Mitteln zuteil wird, erwirbt sich ein Verdienst um unser Vaterland. Schon