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Politische Broschüren.
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es sich um Politik bekümmert, den Ruf eines ehrlichen Mannes und schlechten Musikanten genießt; Dr. Jung, bekannt durch seine Geschichte des Judenthums, der in seiner Rede meinte:Wann wir uns die ganze bisherige Generation als eine einzige Mutter denken, so soll die folgende Generation die Tochter sein, und die Mutter wendet ihre ganze Anstrengung an, daß diese Tochter besser, gerechter als sie werde, und also auch glücklicher; mit einem Wort, es ist die Ausführung der Idee, das Schöne des Himmels der Erde zuzuführen!" Endlich Bruno Ban er, von dem ich mir vorbehalte, bei Besprechnug seines ueuesten Werks über diebürgerliche" Revolution des letzten Jahres eine ausführliche Cha­rakteristik zu geben, Theodor Mnndt, Dr. Virchow, Neeö v. Essen deck und Hoffmann v. Fallersleben. Anch auf diese werden wir Gelegenheit finden, zurückzukommen.

Porträts der Berliner Universität.

1. Crendelenburg.

Der Gelehrte, dem diese Skizze gewidmet ist, hat sowohl in der philologi­schen als in der philosophischen Welt ei^ien geachteten Namen.

Trendelenburg hat sich eines Glückes zu rühme», wie es Philvsopheu oft nicht zu Theil wird. Sehr jung gelangte er zu einer ordentliche'.: Professur an der Berliner Universität. Schon seit vielen Jahreil beherrscht er durch seine Stellung als Examinator sowohl bei dem höhern Schnlcxamen als bei den Pro­motionen die philosophischen Studien bei der Jugend. Obgleich er erst wenig über vierzig Jahre alt ist, ist er schon zwei oder drei Mal Decan der philoso­phischen Fakultät und einmal Nector gewesen. Seine Wahl zum Nector erregte allgemeine Zufriedenheit, weil sein öfteres Auftreten der Art ist, daß es nach kei­ner Seite hin verletzt. Vor etwa zwei Jahren wurde er Mitglied der Akademie. Bald nach seiner Aufnahme hielt Räumer den bekannten Vvrtrag über Friedlich den Großen, der sein Ausscheiden zur Folge hatte. In seine Stelle wählte man Trendelenburg zum Secretär der Akademie.

Man sagt, daß er seine rasche Befördernng in der akademischen Laufbahn seiner Bekanntschaft mit Nagler verdankt. Ich weiß nicht, was daran wahr sein mag; doch hat er schon früh sich dnrch zwei kleine Abhandlungen, die sich aus Punkte der platonischen nnd aristotelischen Philosophie bezogen, vortheilhast be­kannt gemacht. Ueberhaupt kam seine philosophische Richtung der frühern Regie­rung erwünscht, theils weil er eine scharfe und glückliche Kritik an den Hegelia­nern übte, theils weil er den Principien des germanisch-christlichen Staates näher stand, als die meisten andern Philosophen. Er liebt nicht die wohlfeile höhnende Opposition gegen alles Bestehende, mit der selbst Universität-Docenten oft um