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Philipp II. und Granvella
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Philipp II. und Granvella

voll

E. E. v. Gerlache.

Mail kann gewisse historische Stoffe, gewisse Epochen und Pe­rioden der Völkerentwickelung nicht oft genug beleuchten und durch öffentliche Darstellung zum Gemeingut Aller machen. Es sind dieß jene Zeiten, wo Völker für große, belebende Ideen der Religion oder Politik sich erhoben und gewaltige Kämpfe durchstritten, Zeiten, deren Fußtritt durch die Geschichte weithin leuchtet, und in deren tief nach­haltigen Gleisen die Nachwelt einhertritt. Unter diesen sind unS Deutschen, abgesehen von den letzten fünfzig Jahren wenige so vertraut als jener Zeitraum, da die vereinigten niederländischen Provinzen gegen Spanien ihre religiöse und nationale Unabhängig­keit verfochten und sie nach fast achtzigjährigem Kampfe dem Coloß der beiden Welten abrangen. Egmont, Don Carlos, der Abfall der Niederlande, sind gelesene und immer wieder gelesene Lieblings­bücher unsrer Nation und haben uns mit den Hauptfiguren jener Epoche bekannt und vertraut gemacht. In neuerer Zeit, seit Belgien durch eine Schilderhebung zur rechten Zeit Holland zur Entsagung und die Großmächte zur Duldung vermocht hat, und sich eine lang ersehnte Nationalität ertrotzte, ist man natürlich oft vergleichend auf jene Zeiten zurückgekommen, deren Resultat ein nah-verwmidteö war, die Trennung der katholischen und protestantischen Provinzen von einander. Wir theilen in den folgenden Blättern aus einem der