Beitrag 
Judentum und Christentum im Römischen Reiche.
Seite
17
Einzelbild herunterladen
 

Judentum und Christentum im Römischen Reiche 17

ihm, wegen der Sünde des ersten Menschen. Der Sohn eines Königs wurde gefangen genommen. Da ging der Vater, rettete ihn von den Ranbern und tötete sie. Und der Sohn sprach zu seinem Vater: Das und das taten sie mir, so und so schlugen sie mich und ließen mich Sklavendienste verrichten. Selbst nachdem er sie getötet hatte, war er nicht getröstet, sondern rief: So und so taten sie meinem Sohne! So haben die Ägypter gehandelt. Sie ließen Israel Sklavendienste verrichten. Da brachte der Heilige, gelobt sei er, zehn Plagen über sie und befreite seine Söhne. Dennoch sprach er: Ich bin nicht getröstet, bis ich alle werde getötet haben."

Eine andre Gruppe!Ein König hatte einen Freigelassenen, dem er die Herrschaft über alles gab, was er besaß. Da ging der Freigelassene und lieh den Leuten auf Bürgschaft. Dem einen lieh er fünfzig Goldstücke, dem zweiten hundert, dem dritten zweihundert. Die Schuldner flüchteten. Nach einiger Zeit erfahr es der König, und es mißfiel ihm; er sprach: Habe ich dich über das Meinige gesetzt, um'es zu verlieren? Da sprach der Freigelassene: Ich habe Bürgen:'der° eine zahlt fünfzig, der andre hundert, du sollst das Deinige nicht verlieren. So sprach auch Moses zu dem Heiligen gelobt sei er: Was zürnst du? Nicht wegen der Thora? Unter meiner Bürgschaft steht ste, denn ich und meine Genossen werden sie halten. Ein König hatte einen armen Freund. Da sprach der König: Mir liegt es ob, dich zn bereichern. Und er gab ihm Geld, daß er damit Geschäfte mache. Nach einiger Zeit kam dieser in den Palast. Da rief man: Wie kommt der dazu, hier einzutreten? Der König erwiderte ihnen: Weil er mein treuer Freund ist. Da antworteten sie ihm: Sage ihm doch, daß er dir dein Geld zurückerstatte. Da sprach zu ihm der König: Gib nur zurück, was ich dir gegeben habe. Er säumte nicht, und die Palastlente schämten sich. Da schwor der König, ihm noch mehr Reichtum zn geben. Der Heilige, gelobt sei er, sprach zu den Engeln des Dienstes: 5>ätte ich auf euch gehorcht, als ihr mir sagtet: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst? wo wäre da Abraham, der mich verherrlicht m memer Welt? - Woher entnehmen wir. daß die Kinder Israels niemals dre Holle sehen werden? Wem gleicht die Sache? Einem Menschenkönige der em steiniges Feld hat. Es 'kamen Leute und pachteten es um zehn Maß Weizen des Jahres. Sie düngten, hackten, bewässerten es. dennoch ernteten ste nur ein Maß im Jahre. Da sprach der König zn ihnen: Was ist das? Sre er­widerten: O König, nnser Herr, du kennst ja das Feld, das du uns über­geben hast, daß es dir früher gar nichts gebracht hat; nun wir es bearbeite haben, gewinnen wir davon nicht mehr als ein Maß Weizen. So wird Israel sprechen: Herr der Welt, du kennst den bösen Trieb, der "«s betört. In der Leichenrede auf eiueu Rabbi wird gesagt:Wem glich Nabln ^un. Einem Könige, der viele Tagelöhner gedungen hatte, nnter denen er emen fand, der außerordentlich tüchtig war. Was tat der König? Er nahm chn nnd lustwandelte mit ihm krenz nnd qner. Als es Abend wurde, amen die Arbeiter, sich ihren Lohn holen, und er gab auch jenem den vollen Lohn Da murrten die andern und sprachen: Wir haben uns den ganzen Tag geplagt, dieser aber plagte sich nur zwei Stunden, und er bekommt den vollen Lohn.

Grenzboten 1l 1903