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Feuer!
und Zeichnungen erinnern, womit die Wände geschmückt waren. Doch waren alle diese grvßern oder kleinern Sachen in niedlichen Rahmen, wie man das bei jungen Künstlern nicht oft findet.
Burin war offenbar in guter Lage. Als wir zusnmmeu die Schule besuchten, genoß er als arme Waise unentgeltlichen Unterricht. Ein entfernter Verwandter gab ihn: nus Barmherzigkeit eine Schlafstelle und die notwendigste Kleidung und Nahrung. Durch Fleiß zeichnete er sich damals nicht aus, aber Künstler war er schon, wie ich mich jetzt lächelnd erinnerte. Von jemand eine Karikatnr mit nicht wegzuleugnender Ähnlichkeit anzufertigen, das war für thu eine Sache von wenig Minuten. Er wäre eines solchen Porträts wegen einmal fast von der Schule weggeschickt wordeu und war froh, als er zu Hause mit einer Tracht Prügel davonkam.
Wie mochte es dieser arme, verlassene Knabe dahin gebracht haben, daß er ein Haus besaß und in der Einrichtung bedeutenden Komfort zur Schau tragen konnte? Ich hatte in meinen Knabenjahren alle mögliche Sorgfalt genossen und konnte jetzt fast nichts mein nennen als den ziemlich karg zugemessenen Gehilfensold.
Ich zuckte die Achseln. Es gab ans diese Frage nur eine Antwort: Er hatte geheiratet, hatte um des leidigen Mammons willen eine Fran genommen, vielleicht ein Scheusal, das ihm das Leben — aber nein, Wassili Buriu machte nicht den Eindruck, als ob ihn etwas drücke oder ihm das Leben verbittere. Nun, es mochte ja ein ganz gntes Weib sein, möglicherweise eine sehr einfache, ungebildete Frau, die für den Mann sorgte wie für ein Lieblingskind, während er es nicht einmal für nötig hielt, sie dem Gaste vorzustellen, sondern bis zum Essen da ließ, wohin sie am besten paßte, das heißt, in der Küche. Einerlei. Mir sollte das den Appetit nicht schmälern. Ich empfand gründlichen Hunger uud cchute, daß ich gut gefüttert werden würde.
Ein Wagen fuhr vor, dem Klänge nach eine Fuhrmannsdrvschke. Ah! Das konnte die Frau sei, die nicht zu Hause gewesen war und jetzt zur Essenszeit zurückkehrte. Ich trat au das Fenster und sah Burin, der mit einer gcmzeu Menge in Papier gewickelter Kleinigkeiten in das Haus eilte, während der Fuhrmann ihm einen Korb voll Flaschen und Päckchen nachtrug.
War der Mensch beweglich! Kaum zwanzig Minuten war ich allein, und er war unterdes schon im Nebenstadtteilc gewesen — dort waren, wie Jegorow mir gesagt hatte, die großen Handlungen — und hatte Einkäufe gemacht. Da steckte er auch schon den Kopf aus dem Nebenzimmer.
Verzeihen Sie, Alexander Andrejewitsch. Gleich, gleich!
Wassili, ich habe Sie gebeten, keine Umstände zu machen.
Nein nein.
Er war schon wieder weg. Ich hörte ihn mit eiligen Schritten hin und her wnuderu nnd mit leiser Stimme Anordnungen erteilen. Türen wurden geöffnet und geschlossen, Schiebladen auf- und zugeschoben. Das Klappern uud Klingen von Tischgerät ließ sich vernehmen. Ich konnte mich nicht enthalten zu tun, als ob ich die Zeichnungen an den Wänden betrachtete, und dabei einen verstohlnen Blick in das Nebenzimmer zn werfen, um zu seheu, welche Rolle Burin dort eigentlich spielte. Ich sah ihn in Hemdärmeln, wie er eben damit beschäftigt war, mit einem Handtuche Gläser zu wischen, die eine alte, einfach gekleidete Frau ihm zureichte.
Sollte das seine Frau sein? Nein, unmöglich. Eher war es die Schwiegermutter, und dann lag auch die Sache klar da: dcmn war die Frau ein ganz junges, zu nichts taugliches Geschöpf, das bis in den halben Tag hinein schlief und jetzt wahrscheinlich im Begriff war, für den Gast besonders ausgewählte Toilette zn mncheu. Unnütze Mühe! Bei mir gewann sie nichts dadurch.
Buriu erschien in der Tür. Er hatte jetzt einen leichten Hausrock an.
Nun, Alexander Andrejewitsch, ich bitte. Seien Sie nachsichtig, und nehmen Sie vorlieb, wie der rote Waska es in der Eile bieten kann.
Himmel, was hatte der Mann cmfgetischt! Die der Größe nach ans etwa