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Friedrich List. 2
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Pancratius Lapitolimis

Menschengeschlecht nicht verkümmern sollte. Die philosophische Glücksfrnge werfen wir nicht auf; mir so viel können wir, in wie dichtes Dunkel auch die Absichten uud Ziele der Vorsehung gehüllt sein mögen, deutlich sehen, daß sich das Menschengeschlecht nach dem Worte der Bibel vermehren, die Erde erfüllen und sich Unterthan machen und alle Kräfte des Geistes entfalteil soll. Und wir sehen, wie diesen Zwecken der Vorsehung die ueue Technik dient. Sie ermöglicht und erleichtert die Besiedlung der unwirtlichsten, der entlegensten und unzugänglichsten Läuder. Sie macht es möglich, daß sich Millionen Menschen in einer Stadt zusammendrängen, ohne daß die Gefahr einer Hungersnot entsteht. Sie sorgt durch vortreffliche Wohnungs-, Heiz- und Beleuchtungseinrichtungen dafür, daß Gelehrte in den kältesten Ländern und in der dunkelsten Jahreszeit anhaltend geistigen Arbeiten obliegen können, ohne im mindesten durch leib­liche Beschwerden oder physische Hindernisse gestört zu werden. Zudem ver­sieht sie die Wissenschaft mit einer unermeßlichen Fülle der vortrefflichsten Hilfsmittel uud ermöglicht ihren über die Erde zerstreut wohnenden Vertretern durch die Aufhebung der Entfernungen, einander in die Hände zu arbeiten. Und sie sorgt endlich dafür, daß es dem moderneu Menschen niemals an Auf­gäben und an Stoff zur Thätigkeit fehle. Das war es ganz besonders, was List zum leidenschaftlichen Liebhaber der Technik und der Industrie machte. Selbst ein Mann voll Leben, Kraft und unwiderstehlichem Thatendrang, immer unruhig umhergetrieben und keinem andern Ruhe gönnend, haßte und ver­achtete er nichts so sehr wie Faulheit, bequemen Schlendrian und Stagnation. Er wird nicht müde, die Industrie zn preisen wegen der Regsamkeit, geistigen Beweglichkeit nnd Kraftentfaltnng, die sie überall wecke, wohin sie dringe. Wäre er gezwungen worden, sich das englische Arbeiterelend in seiner ganzen Größe vorzustellen und einzugestehn, so würde er gesagt haben, daß, wenn er die Wahl habe zwischen solchem Elend, das nur eine Begleiterscheinung groß­artiger Krafteutfaltung sei, und dem Elend des russischen Bauern, er jenes unbedingt vorziehe. (Schluß folgt)

pancratius (Lapitolinus

Gin Heldougesang in Prosa von Julius R. Haarhaus (Schluß)

nzwischcn belustigten sich die siegreichen Feinde in der eroberten Burg, so gut sie vermochten. In der Bibliothek richteten sie eine Unordnung cm, die dem Chaos vergangner Tage wenig nachgab. Am ärgsten wüteten sie jedoch im Weinkeller. Was sie nicht trinken konnten, ließen sie aus den Fässern laufen. Aber dieser Wahnwitz bestrafte sich selbst^ zwei Mann, die sich berauscht hinter einem Stückfasse zum Schlafe niedergelassen hatten, erlagen dem tödlich wirkenden Weindnnst. Es