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Maßgebliches und Unmaßgebliches
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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Organisation als wesentliche Glieder eingestellt werden mnßtc», hat man drei ver­schleime Größen angenommen: erstens die 156Zählbezirke," in die die 37 Er- hebnngsbezirke (Kreise nach preußischem Maßstabe) zerlegt waren, d. h. 26städtische Zählbezirke," bestehend ans den 26 Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern, ein­schließlich der Vorstädte, und 130ländliche Zählbezirke." In zweiter Linie hat man dieErhebungsbezirke," also den PreußischenKreisen" entsprechende Bezirke, als Spreugel der örtlichen Innungen angenommen, und endlich drittens die Mög­lichkeit der Jnnungsbildung für den Fall noch berechnet, daß der ganze Regierungs­bezirk (hier Danzig und Aachen) das Jnnnngsgebiet bilden sollte. Je größer das Jnnungsgebiet, um so größer die Möglichkeit, die zur Jnnungsbildung erforder­liche Anzahl von Personal beschäftigenden Meistern ein und desselben Handwerks im Bezirk zusammenzubringen, um so geriuger aber mich die Aussicht auf ein wirklich leistungsfähiges Jnuungslebcn.

Endlich kam uoch in Betracht dieniedrigste Mitgliederzahl," bei der die Organisation einer örtlichen Zwangsinnung für zweckmäßig erachtet werden soll.

Hicrans und unter genauem Nachweis der Verteilung des iu Betracht kom­menden Personals auf die einzelnen Bezirke hat nun das Statistische Amt nach­gewiesen: a) wieviele Berufsinunugen zu bilden möglich wäre, wenn zur Bildung ciuer Innung erstens mit demZählbezirk" als Jnnungsgebiet schon 5, 10, 15, 20, 30 oder wenn zweitens zur Bildung einer Innung mit demKreise" als Jnnungsgebiet schon 10, 20, 30, 50, 100 Personal beschäftigende Meister als niedrigste Mitgliederzahl genügen würden; b) wieviel Personal beschäftigende Meister, wieviel Gesellen, wieviel Lehrlinge und wieviel Hilfspersoueu überhaupt von jeder dieser Innungen erfaßt werden würden. Diese Berechnung ist für alle 156 Zähl­bezirke, 37 Kreise und die beiden Regierungsbezirke einerseits, und für die 70 Hand­werke und die 28 Spezialitäten der Schlosser, Schmiede und Schreiner andrerseits durchgeführt werden.

Greifen wir dieZählbezirksiuuung" mit einer niedrigsten Mitgliederzahl von 10 Meistern heraus, so ergiebt sich, daß sich für alle 156 Zählbezirke des Erhebuugs- gebiets und die 98 Handwcrkszweigc im ganzen 751 Innungen nach der heutigen örtlichen Verteilung der zu diesen Handwerkszweigen gehörenden Personal beschäf­tigenden Meistern bilden lassen, und zwar 257 Innungen der städtischen Bezirke in 37 Handwerken und 494 Innungen der ländlichen Bezirke in 31 Handwerken. Das heißt: es können unter obigen Annahmen 751 Innungen gebildet und 14 537 Innungen uicht gebildet werden.

Für das gesamte Handwerk ergiebt sich ferner, daß erfaßt werden würden bei

Man sieht fchon aus diesem Beispiel, welche Schwierigkeiten der Durchführung ciuer allgemeinen örtlichen Organisation des Handwerks aus der örtlichen Vertei­lung der Handwerker erwachsen, wenn man einerseits an der Berufsinnung und andrerseits au kleinen Jnnungsgebieteu mit einer nicht allzu kleinen niedrigsten Mit­gliederzahl im Interesse der wirklichen Leistungsfähigkeit der Innungen fest­halten will. Wie verlautet, ist man auch an maßgebender Stelle schon von der ausschließlichen Zulassung von Bernfsinnungen zurückgekommen; es sollen anch Junungenverwandter" Gewerbe in Aussicht genommen werden.

Grenzboten I 1836 44

Znhlbezirksinuungen

mit einer niedrigsten Mitgliederzahl von

von je 100 Meistern überhaupt

von je 100 Meistern mit Personal

von je 100 Gesellen

von je 100 Lehrlingen

5 10 16 20 30

36 30 24 19 13

82 66 63 44 30

81 66 51 42 26

81 63 51 41 27