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Das Börsenspiel nach den Protokollen der Börsenkommission
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Schinckcl: Der Terminhandel ist ein wirtschaftlicher Vorteil, nicht blos; für Waren, sondern auch für Effekten nnd deshalb unentbehrlich (1159).

Simon: Das wirtschaftliche Bedürfnis ist absolut gegeben für Waren sowohl wie für Effekten. Der Terminhandel in Effekten dient teils zur Kapitalanlage, teils znr Kurssicheruug, zum großer» Teile allerdings zur Spekulation (1579).

Pflaum: Auch der Termiuhandel mit Effekten ist eine wirtschaftliche Not­wendigkeit (1565).

L eh mann: Der Termiuhaudel ist ein Bedürfnis wegen des leichtern Los­Werdens von Papieren in kritischen Zeiten, z. B. in dem Augenblicke übler poli­tischer Nachrichten (1592).

Salomon: Der Terminhandel hat Vorteile und Nachteile. Aber die Vor­teile überwiegen. Der Terminhandel ist international notwendig. Wir handeln mit Amerika, London u. s. w. Da müssen wir eine gewisse Zeit für die Über­sendung haben; wir würden sonst alle diese Geschäfte nicht machen können. Für unser internationales Ansehen ist es durchaus notwendig, daß wir eine Börse haben, die eine Rolle in der Welt spielt (1154).

Maier: Der Terminhandel ist eine absolute wirtschaftliche Notwendigkeit (1609).

Schwartz: Der Terminhandel in internationalen Papieren ist unentbehrlich, mich für die Bewegung in Gold und Geld. Bei Emissionen erleichtert er die Über­führung der Papiere, die sonst nicht so schnell von dem Volkeverdant" werden können (1923). Ich halte den Terminhandel in Effekten sür notwendig. Ich kann mir gar nicht unser Erwerbsleben ohne Terminhandel denken (1926).

Goldschmidt: Der Terminhandel ermöglicht den größten Verkehr mit der geringsten Aufwendung von barem Gelde (1600).

Minder günstig für die unbedingte Notwendigkeit der Termingeschäfte sprechen sich folgende Sachverständige aus:

Winterfeld: Von den großen Bankinstituten werden Geschäfte in Effekten für eigne Rechnung nur bei den großen Emissionen gemacht. Direkte Spekulationen, die nicht einen reellen Hintergrund haben, werden von den wenigsten Instituten und den wenigsten soliden Bankiers ausgeführt; ihre eignen Ultimogeschäfte be­gehen sich nwjst auf deu internationalen Geldansgleich. Im übrigen werden chre Ultimogeschäfte nur für fremde Nechnnng geschlossen (436). (Auf Befragen:) ^tuch Arbitragegeschäfte werden von großen Instituten sür eigne Rechnung gemacht, und diese dürfen nicht gehindert werden (438).

Favreau: Der Terminhandel in Effekten hat gewisse Vorteile; so die leichtere ^sung laufender Engagements. Ein eigentliches wirtschaftliches Bedürfnis besteht "»er dafür nicht (654).

H inrichsen : Für das Kapitalanlage suchende Publikum halte ich den Termin- Handel für berechtigt. Es hat sich aber zum größten Teil die Spekulation der ^ciche bemächtigt. Das wirtschaftliche Bedürfnis für den Terminhandel ist ein gnnz verschwindendes (657). (KM. Wiener verwahrt sich dem Sachverständigen gegenüber, daß die Herren von andern Börsen Berlin für eine Art Babel zn halten scheinen.)

Müller: Ein wirkliches Bedürfnis für den Terminhandel besteht zur Be­schaffung vou Werten für internationale Zahlung; aber diese Geschäfte sind weit geringer, als die bloß zum Zweck des Spiels gemachten (1069).

Basch erklärt den Terminhandel für nötig zur Unterbringung von Anleihen. ^' will aber alle Judustriepapiere vom Terminhandel ausschließen (989, 990).