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Zur Frage der Besetzung des Bischofsstuhls in Ltraßlnug
einen Vertrag abgeschlossen habe. Darum erhielten die Art, 1(i und 17 iiber die Rechte der französische» Herrscher folgende Fassung: 1l>. 8a 8aintetv rvvvii- n-rit iu> M-vmivr Oousul <Iu la 1i<!inlI>U<iuo ti'm^m8o los mömes <1roit» st MMAiitivos äont .jonigsait prös ä'ollo l'mwivn Aonvvrnvmont. 17. II «»t ovnvsnn ontre Iss Mrtiö8 vonti-aotnntes Mv, Äan8 1v vas, oü «mvlizn'nn Äes 8N00<Z88SM'8 cin ureirüeii' <Z0N8ni aotuvl iliZ 8örM PÄ8 ontlroli<zrw, 1«Z8 «lroit« et MirvFiMvöii invntionnv8 llims l'ai'tiolv oi-äössns et In nominÄtivn ä«8 lZvövNt!» »vront i'UAlv8, Ml' lÄpport ü. lui i>iU' MW nouvoUö oonvöntion. Man hat der Knrie von katholischer Seite vielfach den Vorwnrf gemacht, daß sie ungekrönten und ungesalbten Nachfolgern der französischen Könige die alten Rechte zugestanden habe. Der Grund der römischen Nachgiebigkeit lag aber viel tiefer, als es den Anschein hatte. Die Kurie hat durch das Konkordat die Beihilfe des Staates im Kampfe gegen die konstitutionellen Bischöfe und das Schisma gewonnen; das Breve vom 15. August 1801, das diese Bischöfe znr Verzichtleistung aufforderte, wurde befolgt. Noch tiefer lag ein andrer Grund, die Anerkeunung des weltlichen Besitzes des Papstes durch Frankreich. In einem Briefe des bevollmächtigten Agenten Ablw Beruier an Kardinal Cousalvi vom 1)!. Mai 1L01 heißt es: I^r M88vs»iou inoommutMv ÜS8 ütg-ts üo 3» Züintetu clepeirä e88onti«zllewent äv la rumüon 6o 1-r l^r^nov -rveo ellv. II l-rut äono nvant tont N8»nwr vo xoiut »i äeliu^t, sans lo<i>wl, ^'o 1o röiMo, lv rv8to n'e8t rien. In Paris aber hatte nuui die Anerkennung der französischen Republik durch Rom erreicht, beide Teile hatte» Gruud zur Zufriedenheit.
Weder i» Rom noch in Paris hatte man die Möglichkeit, daß ein französischer Herrscher nicht katholisch sei» werde, als eine beachtenswerte Gefahr betrachtet. Der erste Konsul erklärte diese Möglichkeit gegenüber dem Kardinal Cvnsalvi für eine Chimäre. In einem Berichte Consalvis nach Rom heißt es: Lrol', simwi8 ne M8 «dtomr la mvimlrv (!0iwe88i»n 8M oe point. I» Rvm legte man Wert auf Art. 17, weil er einen Ersatz bot für die znriick- gewiesene Forderung der Anerkennung einer Staatsreligivn.
Als während des deutsch-französischen Krieges ein Teil des französischen Staatsgebietes von Deutschland besetzt wurde, erklärte der Zivilkvmmissnr in seiner Eigenschaft als Minister in der Proklamation vom 12. September 1870, „daß die Verfassung der katholischen Kirche ohne jegliche Antastung bestehen solle, nnd daß insbesondre das .Konkordat vom 18. Juli 1801 und die Organischen Artikel vom 8, April 1802 maßgebend blieben." Die Bedeutung einer Nechts- gnelle konnte dieser gewiß klugen, aber immerhin einseitigen Willenserklärung nicht beigemessen werden. Im bischöflichen Palaste zu Straßburg wartete man mit Ungeduld auf eine Äußerung der Kurie, und da die Kurie selbst bei Beröffeutlichuug des Friedensvertrages vom 10. Mai 1871 »ud des Reichsgesetzes vom !>. Juni 1871 über die Einverleibung des Reichslandes die prächtige und einzige Gelegenheit, mit dein Kvnkvrdate die verhaßten Organischeil