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Parlamentarisches aus Österreich
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Die soziale Frage

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dem amtlichen stenographischen Protokoll schon schwarz auf weiß vorliegenden Worte und behauptete, die Zeitungen hätten erst seiner Rede den erwähnten Sinn gegeben. Die Parteipresse aber, anstatt dankbar anzuerkennen, daß die Offiziere sich mit einem so sonderbaren Nuckzuge zufriedengaben, erhob ein Wehgeschrei über indirekte Verletzung der Immunität. Wenn die Abgeordneten und die Journalisten doch wüßten, wie die gebildete Welt über das heilige Recht der erster» denkt, andre leichtfertig in ihrer Amtsehre zu beleidigen! Unsers Erachtens wäre es gerade für den Parlamentarismus sehr heilsam, wenn einer, der persönliche Anschuldigungen vorbringt, darauf gefaßt fein müßte, sich einer Pistolenmündung gegenüber zu stehen. Und die deutsche Linke kau« sich darauf verlassen, daß ihre Gegner diese alberne Geschichte zu benutzen verstanden haben, wahrscheinlich besser, als sie die polnischen und tschechischen Thaten für ihre Partei ausnutzen wird.

Die soziale Frage

reimal sind wir im vorigen Aufsatze nnf den Geschmack gestoßen, als eine unerläßliche Bediuguug sowohl für den Fortbestand uud das Gedeihen sehr wichtiger Handwerke wie für eine gesunde Ver­teilung der Bevölkerung über das Land Aufforderung genug, der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Geschmacks eine besondre Erwägung zu widmen.

Die Lazzarvni können mit zwanzig Pfennigen Tagesverdienst nicht allein ^ben, sondern sogar angenehm leben. Denn außer billiger Pflanzenkost braucht der Manu nichts als eine Schwimmhose; alle Lebensgenüsse: freie Luft, See­bad, Unterhaltung, Spiel, Tanz, Mnsik und Liebe hat er umsonst. Der Zutsche Tagelöhner, Fabrikarbeiter, Kleiuhandwerker oder Uuterbeamte braucht außer einer reichlicheren und kräftigeren Nahrung auch uoch eine etwas voll- ^äudigere Bedeckung für den Sommer und warme Winterkleider, namentlich Stiefel, die sehr teuer sind, Wohuuug uud Feuerung; er muß Kommunal- neuern oder Gewerbesteuer zahlen; er muß, wenn er verheiratet ist, den Unter­halt der kleineren Kinder ganz, den der Fran und der halberwachsenen Kinder Wn Teil bestreikn uud hat auch mich Aufhebung des Schulgeldes uoch manche