Zg Die Davidsbündler
1833 findet sich die boshafte „Aufforderung": „Der Verfasser der zweiten geistreichen Rezension (die erste ist von unserm genialen Schumann) über Chopin, I,u> oi äM<zrn 1s nrg.no iu der Leipziger musikalischen Zeitung mag sich in der Expedition dieser Zeitschrift melden. Die ehrenvollste Anerkennung seiner Weisheit und andere interessante Mitteilungen erwarten ihn daselbst." Es unterliegt Wohl keinem Zweifel, daß Fink selber die Rezension geschrieben hatte; sicherlich hielten ihn wenigstens Schnmann und andre für deu Verfasser, und er war es wohl auch. Der „Komet" macht sich auch sonst öfter über den Unsinn lustig, der in der Finkschen Zeitschrift aufgetischt wurde; namentlich giebt ein sehr hagcbüchener Artikel in der Nummer vom 1. November 1833 deutlich zu verstehen, daß man Fink so ziemlich für alles verantwortlich machte, was damals in seiner Zeitschrift stand; er schrieb sie sicherlich zum großen Teil selbst, unterzeichnete aber, um dies zu verhüllen, immer nur eiueu Teil seiner Sachen. „Herr Fink — heißt es in dem erwähnten Aufsatz — scheint seine Firma »Mitgeteilt von G. W. Fink«, »Angezeigt von G. W. Fink« u. s. w. mit großer Wvhlgefälligkeit anzubringen. Uns indessen steht sie leider! noch nicht oft genug unter den Kritiken, Rezensionen, Berichten, Anzeigen u. s. w., sonst wären wir radikal außer Zweifel, wer der Verfasser der zahlreichen interessanten, gründlichen, tiefsinnigen, Kunst- und Geistesreichtum verratenden, witzsprudelnde», ausgezeichneten, vvrtrefslicheu, frischen, lebendigen, seelenvvllen, innigen, zierlichen, vielseitigen, vielsaitigen, ungekünstelten, kunstschönen, einfachen, großartigen n. s. w. Aufsätze der genannten Gattungen ist."
Von den beiden freundlichen Kritikern des Schunmnnschen Shmphonie- satzes war der eiue, Stegmaher, Kapellmeister am Leipziger Theater, der andre, Hofmeister, der bekannte Musikalienhändler. Der schwärmerische Franzillakritiker, desseu künstlerische Gesinnung Schumann übrigens bereitwillig anerkennt, war ein gewisser Gustav Bergen (Pseudonym?), der im „Kometen" im Winter 1833 ans 1834 regelmäßig die Gewandhnuskonzerte besprach, anch den erwähnten bösen Aufsatz gegen Fink geschrieben hatte. Seine übertriebene Verherrlichnng der sechzehnjährigen Frnnzilla Pixis steht in der Kometennummer vom 18. Oktober 1833.
Eingeleitet wurde der Konzertwintcr von 1833 auf 1834 durch eine Erneuerung des Gewandhauskonzertsaales, bei der man die vielgepriesenen Öser- schen Deckengemälde von 1781, die freilich nicht länger zu erhalten gewesen waren, zugepinselt und die Wände mit einem Anstrich versehen hatte, der im Eröffnnngskouzert (29. September) das größte Befremden erregte. Bergen schreibt im „Kometen" (11. Oktober) in seinem ersten Konzertbericht: „Wenn früher der Saal durch geschmackvolle Einfachheit impvnirte, so waren wir nicht wenig erstaunt, hier in Leipzig, dem Sitze des feingebildeten Geschmacks, diesen herrlichen Saal auf eine Weise dekorirt zu sehen, welche unmöglich den Beifall des Publikums erhalten kcmu und wird, Wenn iün Reicher seinen Marstall