Beitrag 
Nochmals die Pariser Ausstellung :
(Schluß)
Seite
424
Einzelbild herunterladen
 

424

Nochmals die Pariser Ausstellung

Figaro, hinstellt. Wenn aber die große Knnst, mit vielen Mitteln recht wenig auszurichten, die im Pariser Opernhanse eine klassische Verkörperung gefunden hat, ein ganz offizielles Nichts hervorbringt wie hier, so hört doch der Spaß auf, und man ist geradezu verpflichtet, seinem Ärger Luft zu macheu. Es ist doch bezeichueud, daß eine Gesellschaft nicht gerade vvn blinden Hiuterpommern tagelang diese grvat, Million der Ausstellung suchen konnte, bis sie endlich, unwiderleglich darauf hingewiesen, erkennen mußte, daß sie bereits dutzendmnl daran vorübergegangen war. Diese vorgeblichen Königspaläste bilden eine Ansammlung von Backöfen mit allerlei schmutzigen Müllhaufen, Sandgruben und Hundehütten durchsetzt. Wir vermuten, daß der ärmste Pescheräh es ab­lehnen würde, solch eine Hürde für seine Wohnung anzuerkennen, und daß die Urmenschen, stattMnnd nnd Augeu aufzusperren," wie der guielv llluu es sich in seiner allezeit blaueu Phantasie ausmalt, sich eher die Nase zuhalte» und mit bedauerndem Achselzucken über die Erfolge der Baukunst ihrer Enkel­kinder zufrieden in ihre Höhlen zurückkriechen würden. Denn in solch einer Höhle kann man sich doch immerhin behaglich ausstrecken, mau kann sich dariu nach Herzenslust hernmkvllern, nach Bedürfnis sogar Skat darin spielen. In diesen schilderhansartigeu Kojen aber kann man nicht einmal die Arme aus­strecken, ans Furcht, die düuuen Wäudcheu zu durchstoßen und als ein billiger Simsvn den ganzen Philisterball im Nu zu Falle zu bringen. Im Ernst, es ist doch gar zu viel, was hier der Phantasie überlassen bleibt in einem Falle, wo man sie und ihre Thätigkeit anmaßend entbehrlich zu macheu verspricht. Herr Garnier möge es vou den Schülern jeder deutschen Knnstschule lernen, deren Geistes- und svustige Mittel nicht alsfeste Werte auf der Börse dis- kontirt" werden, wie man es bei solchen Gelegenheiten macht, daß das Ding nach etwas aussieht. Aber freilich dn ist Liebe, Freude an der Sache und jugendlicher Eifer thätig, und man hat nicht vvn vornherein den Eindruck der bloßen Einlösung einer Prvgrammuummer, wie in dieser vorgeblichen Geschichte der menschlichen Wohnung. Eines hat Garnier mit seinen Backöfen, die sich gleichen wie ein Ei den: andern nnd mir durch höchst prosaische Seiten- aufschriften als phöuizisches, hebräisches, griechisches u. s. w. Haus gekennzeichnet werden, eines hat er damit erreicht: die Kritik von etwaigen pedantischen Archäologen und Knltnrhistorikeru hat er vorweg zunichte gemacht. Ein Unter­primaner, der seinen Platon und Hvraz liest, wird vielleicht beim griechischen und römischenHmlse" eine Menge Ausstellungen zu machen haben. Wer sein Examen gemacht hat wie der illustre Verfasser des g'uicko (es sind übrigens ein Dntzend feierlich abgeführter litterarischer Häupter), der wird den Künstler beglückwünschen. <lont l'ssxrit invcuckif g. xurkoisM Lndtllvment M6 l'cN'iickcks!) st 1'g.rellit<z<zt(;.

Gewitzigt durch solche Erfahrung wird man nicht mehr mit allzu jllgeudlichen Illusionen das Gegenstück zu dieser kultllrhistvrisch-anthropvlogischen