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Litteratur

Besten unter dem vielen Guten, was unser Buch bietet, und noch wertvoller ist der den Schluß der Scunmluug bildende Cyklus über England, den Wert, den seine Bundesgenossenschcift für uns hcibeu könnte, seine Stimmung gegen uns, seine Bundestrene nach geschichtlicher Erinnerung, seine Bedeutnng als Landmacht, als Seemacht uud als Geldmacht, endlich die Gründe, aus denen es trotz alledem, was gegen ein deutsches Bemühen um einen Anschluß der Briteu an den Dreibund zwischen Deutschland, Oesterreich uud Italien spricht, nicht vhue Nutzen und Vorteil sein würde, wenn die Engländer nns ersuchten, sich als vierter anschließen zu dürfen.

Einführung in die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments. Vorträge von Georg Behrmaun, Hcuiptpastor in Hamburg. Gntersloh, Bertelsmann, 1838

Diese vierzehn Vorträge mit etwa 80 Seiteu Anmerkungen sind für solche gebildete Christen bestimmt, die, ini ganzen bibelgläubig, einmal das populär kennen lernen wollen, was die wissenschaftlichen Disziplinen der Einleitung in das Alte und Neue Testament zu behandeln pflegen. Der Verfasser ist ein sehr be­wanderter Geistlicher, seine umfassende Lektüre hat ihm auch Kenntnisse der alt­babylonischen und ägyptischen Forschung vermittelt, die er zur Schutzrede sür das Alte Testament verwendet. Hier und da zeigt er, daß er nicht so ängstlich den neuern kritischen Ansichten gegenübersteht, aber für sein Publikum uud seine dies' maligen Absichten mußte er deu konservativen Standpunkt festhalten, der in der That seiu theologisches Lebenselement ist. Er tritt der neuern Behandlung der alttestamentlichen und neutestnmentlichen Schriften und der Evangelienkritik mit Schärfe entgegen nnd bestärkt die Laien in der Meinung, daß solche Kritik sich weder mit dem Glauben vertrage, noch eine wissenschaftlich gesicherte Methode habe. Ob er weiß, daß völlig gläubige Männer wie Franz Delitzsch, Kahnis, König, Weiß, Niehm sich anders zur Kritik stellen und doch den Offcnbarnngscharakter der heiligen Schrift festhalten, steht dahin. Seinem Pnbliknm hat er es jedenfalls verschwiegen. Wenn er dadurch seinenGebildeten" hier und da den Weg zu besserer Erkenntnis der heiligen Schrift verbaut hat, so wird er die Verantwortung dafür tragen müssen. Wir haben aber die Zuversicht, daß das Gute iu den Vor­trägen diese Bedenken weit überwiegt. So möge auch das gedruckte Buch über­wiegend heilsam wirken.

Die Bestrebungen der SprachgeseUschaftcn des 17. Jahrhunderts sür Reiuiguiu, der deutschen Sprache. Von Dr. H. Schnitz. Göttiugeu, Vandenhoeck >d Ruprecht, 1838

Seit der allgemeine deutsche Sprachverein durch seine erfolgreichen Be­mühungen uni die Reinigung der Muttersprache in weitern Kreisen Sinn und Verständnis für deu Erust dieser Angelegenheit geweckt hat, scheint man auch den verwandten Bestrebungen des siebzehnten Jahrhunderts, für die selbst die Ge­lehrten mancher fürSchnle und Hans" cingcnisteten Litteraturgeschichten bisher meist nur Worte des Spottes hatten, gerecht zu werden. Die unbestreitbaren Abgeschmacktheiten, die man einzelnen übereifrigen Mitgliedern jener Gesellschaften in albernem Klüglingsdünkel und mit unberechtigtem Nachdruck immer und immer aufmutzte, daß sie z. B. Nase durch Löschhorn, Fenster durch Tageleuchter verdrängen, also selbst die uralteu, durch und durch deutsch gewvrdueu Lehnwörter durch wenig glückliche Neubildungen ersetzt sehen wollten, beurteilt auch ein Laie milder, wenn er sieht, wieviel treffliche Wortschöpfungen, in denen heute die meisten von uns unentbehrliches Sprachgut und eine wertvolle Bereicherung unsels Wortschatzes erblicken man denke an Wörter wie Abhandlung, Lehrsatz, Grnndzng, Brief­wechsel, Wörterbuch u. f. w. daß wir diese ebeu jenen vielgeschmähten Männern