514 Teos des Dreizehnten Anfänge.
Fraktion aus und bildeten die berühmte „liberale Vereinigung," über deren Bestimmung, vom Fortschritt verschlungen zu werden, niemand anch nur einen Tag lang in Zweifel sein konnte. Zu diesen zwanzig gehörte mit Lasker, Bam- berger, Stcmffenberg, Fvrckenbeck auch Rickert, Die Frage des Septenuats hat die Partei gestürzt, dieselbe Frage hat sie wieder empvrgcbracht!
Das Vorstehende wird geinigen, um die Behauptung zu rechtfertigen, daß die Biographie Stephcmiö gerade in diesem Augenblicke ein sehr nützliches Lesebuch nicht allein für Abgeordnete, sondern für Politiker im allgemeinen ist, welche sähig und willens sind, aus der Vergangenheit Nutzen für die Gegenwart zu ziehen.
Leos des Dreizehnten Anfänge.
eo XIII. ist ein Mann, welcher von einem großen Teile der katholischen Welt mit dem tiefsten Mißtrauen betrachtet wird. Die Ultramvntaneu hatten ihn für liberal gesinnt, klagen ihn des Mangels an Frömmigkeit, der Feindschaft gegen die Jesuiten und der Hinneigung zu politischen Zugeständnisse» an, deren sich Pius IX., wenigstens nach seiner Bekehrung, niemals schuldig gemacht hat. Vor Leos Wahl zum Papste gingen diese Beschuldigungen so weit, daß die ihm feindlichen Kardinäle, besonders Oreglia, Randi und Sacconi, sogar behaupteten, sein Lebenswandel als Erzbischof von Perugia sei unsittlich gewesen — eine schändliche Lüge, da der Kardinal Peeei stets ein Mann von musterhafter Sittenreinheit gewesen ist.
Während diese Stimmung auf der einen Seite die bekannten Vorgänge in Deutschland erklärt, welche in einem offnen Ungehorsam- des Zentrnms, der eigentlich päpstlichen Partei, gegen den römischen Stuhl gipfeln, ist die Feindschaft in Frankreich zeitweise so arg geworden, daß, einem nicht unverbürgten Gerüchte zufolge, die Beschimpfungen, welche die ultramontane Presse gegen den Papst ausstieß uud welche der Regierung unbequem wurden, durch gelegentliche pekuniäre Belehrung und Bekehrung der Hauptschreier gemildert oder aufgehoben wurden.
Uuter diese» Verhältuisfeu sind verbürgte Nachrichten über das Konklave, aus welchem der Kardinal Peeei als Papst hervorging, nmso wichtiger, weil aus ihnen erhellt, daß Leo XIII. nnr durch eine Verkettung teils unglücklicher, teils geschickt cmgevrdueter Umstände dazu gekommen ist, nicht seinen Frieden mit der Regierung des Königs von Italien zu machen — ein Fall, dessen Ein-