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Unsre Apotheken.
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22 Friedrich Hebbels Tagebücher von ^8^2 bis 1^363.

nisfen schou lange nicht mehr entsprechen, vvn den Regierungen zeitgemäß erhöht worden wären, wenn man nicht damit den Kapitalwert der Apotheken, und zwar der größern am meisten, erhöhte, und das will mau vermeiden. So ist denn das Konzessivussystem recht eigentlich im öffentlichen Interesse, indem es iu guten Apotheken die billigsten Nrzcneipreise ermöglicht. Das heutige Konzessivns- systcm, wie es sich geschichtlich in Deutschland entwickelt hat, würde mnstergiltig sein, wenn die Art der Erteilung neuer Konzessionen besser geregelt wäre, nnd wir haben keine Ursache, uns über die Ablösung der Apothekenwerte den Kopf zu zerbrechen.

Friedrich Hebbels Tagebücher von ^8^2 bis ^863.

in wahrhaftes, in seiner Weise unübertreffliches Neujahrsgescheuk empfängt die deutsche Literatur, das heißt jener kleine Kreis, der sich noch ernsthaft nm diese Literatur bekümmert und an ihren geschiednen wie au ihren lebenden Vertretern warmen Anteil nimmt, dnrch das Erscheinen des zweiten Bandes der von Felix Bcnnberg herausgcgebnen Tagebücher Friedrich Hcbbcls (Berlin, G. Grvtc, 1887). Als vor zwei Jahren der erste Band derselben veröffentlicht wurde ließ sich die Besorgnis nicht abweisen, daß die Herausgabe dieserTagebücher" hundert alte Feindschaften erwecken, die gehässige Geringschätzung einer großem Natur, eines mächtigen Talents wieder aufreizen und alle die widrige Polemik, welche sich bei Lebzeiten Hebbels an das Erscheinen der meisten seiner Dichtungen und nach seinem Tode an das Hervortreten der Biographie Emil Kuhs geknüpft hatte, nen beleben würde. Nichts von cilledem ist geschehen. Das Erscheinen des ersten Bandes ist von einem kleinen Teile der deutschen Presse mit dem Ernst und dem Verständnis, welche die Sache verdienten, und vvn dem weit­aus größern mit jeuem kalten Stillschweigen begrüßt worden, welches eben diese Presse allen nichtaktuellen" Ereignissen und Erscheinungen entgegenzusehen pflegt. Hätte es sich um Sarah Bernhardt, nm Moser oder Schweighofer gehandelt, so wären die Zeitungsfeuillctons und die Sonntagsbeilagen wieder einmal zu eng gewesen. Aber um eineu der Literaturgeschichte bereits angehvrigen, im Sinne dieserAktualität" durchaus veralteten Dichter haben sich nach der Ausfassung zahlreicher Vertreter der öffentlichen Meinung mir Schulmeister und Sekundaner zu bekümmern, und die Thatsache, daß noch immer Menschen vor­handen sind, welche vor einem großen, aber vvm Massenerfolg nicht gekrönten