Die moderne Arbeiterbewegung.
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1381- 311 961 sozial, Stimmen abgegeben und 12(13) Abgeordnete gewählt wurden,
1884: S49 990 » » » » 24(25)
während 1871: 101927 » » » » 1 » » »
1374: 361670 » » » » 9 » ,
1877 : 493 447 » » » » 12 » » » ^
1878: 437 1S8 » » » » 9
Parallel mit dieser geheim-politischen Organisation geht die ofsen-berufsgeuossen- schciftlichc in sogenannten Zentralverbänden und -Kassen, welche erst zu Anfang dieses Jahrzehntes begonnen, aber schon in diesen wenigen Jahren eine solche Bedeutung gewonnen hat, daß sie eine ganz besondre Aufmerksamkeit verdient.
Zunächst führte das natürliche Bedürfnis der Arbeiter, sich zur Förderung der gemeinsamen Berufsinteressen zusammenzuschließen, aller Orten zur Bildung von „Fachvereinen," welche vornehmlich eine Regelung der lokalen Arbeitsverhältnisse in Bezug auf Lohnhöhe und Arbeitsdauer durch dementsprechend? Einrichtungen (Normaltarife, beziehentlich Streiks, Unterstützung in Bedürftigkeitsfällen, Rechtsschutz bei gewerblichen Streitigkeiten, Arbeitsnachweis) bezweckten. Da diese rein materiellen Vereine sehr bald eine schnelle Ausbreitung gewannen, so konnte es nicht fehlen, daß die Sozialdemokratie ihnen alsbald ihre Aufmerksamkeit zuwandte und sie für ihre eignen Zwecke nutzbar zu macheu suchte. Natürlich konnte dieser Partei die spießbürgerliche Begrenzung der Fachvereinsvrganisativn nicht genügen, vielmehr mußten die darin enthaltenen Keime zu entsprechender Entwicklung gebracht werden. Es wurde daher mit geschickter Auswahl dessen, was dem Verständnis der Arbeiter am nächsten lag, zunächst der Nachweis zu führen gesucht, daß bloß lokale Arbeiterorganisationen dein nn sich schon natürlichen Übergewicht des immermchr konzentrirtcn Kapitals gcgeuüber doppelt ohnmächtig bleiben müßten, und daß irgendwie nennenswerte Vorteile nur dann zu erlangen wären, wenn die Genossen jedes Gewerkes sich zu einer kompakten Macht zusammenschlössen, die dann ihrerseits die Bedingungen vorzuschreiben und festzuhalten in der Lage wäre. Als unter Einwirkung solcher Einflüsse die Organisation der Fachvereine der einzelnen GeWerke zu regelrechten Streikverbänden gelungen und der Klassengegensatz so zur äußeren Erscheinung gebracht war, glaubte mau sich mehr dem geistigen Gebiet zuwenden zu sollen, um nun auch den Klassengeist zu wecken und zu stärken. Darnach durften die Streiks nur als Palliativmittel betrachtet werde», welche höchstens vorübergehende, aber keine dauernde Erfolge bringen könnten; denn die Hauptfragen, welche die ganze Arbeiterklasse betrafen, ließen sich mit dauernder Wirkung nur durch die Gesetzgebung regeln, und lediglich zur Lösung der Einzelfragen innerhalb dieses Nahmens wären die Arbeitervereine berufen und fähig. Die Arbeiter müßten sich daher um alles, was ihre politische, wirtschaftliche und soziale Lage beträfe, eingehend kümmern und sich bei der gesetzlichen Regelung dieser Fragen das nötige Gehör verschaffen. An wen sie sich hierbei zu wenden hätten, konnte natürlich ebensowenig zweifelhaft bleiben, als der Zweck, der damit verfolgt