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Parnell und die irische Frage.
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parnell und die irische Frage.

ngland oder, genauer ausgedrückt, das britische Reich ist durch die Wahlen für das ueue Parlament in eine Lage gebracht, wie sie sich kritischer nicht wohl denken läßt, und der herkömmliche Parlamentarismus, die Eifersucht der beiden großen Parteien, sieht sich mit derselben vor eine Anfgabe gestellt, deren Lösung der Weisheit, welche die Führer dieser Parteien bisher an den Tag gelegt habe», kaum möglich sein wird. Der Parlamentarismus, das System oder der Brauch (nicht das verfassungsmäßig ausgesprochene Gesetz), uach welchem die Mehrheit der Abgeordneten des Volkes, das Unterhaus, in den Personen ihrer Führer regiert, fungirte bisher in der Weise, daß es sich im wesentlichen um die Mehrheit einer der beiden alten Parteien handelte, daß bald die Liberalen, bald die Kon­servativen am Ruder waren. Die Radikalen gingen als linker Flügel mit den Liberalen und teilten mit ihnen die Herrschaft, wenn diese Partei obenauf war. Die zweite neue Partei, die Jrländer, war nicht stark genug, um für die oder jene Gruppe den Ansschlag zu geben. Die letzten Wahlen haben dieses Ver­hältnis geändert. Keine der alten Parteien wird im Unterhause die Mehrheit haben, keine also auf die Dauer regieren können, wenn Parnell mit seinem Ge­folge ihr nicht an die Seite tritt, und diese Unterstützung wird mit Zugeständ­nissen an das Programm des Führers der irischen Brigade erkauft werden müssen. Der Hauptgegenstand der Verhandlungen der nächsten Session des Parlaments wird die irische Frage, die Frage sein, ob und wie weit Irland von Großbritannien zu trennen ist. lUv Uboäv.8, die sMg., rnft die Entwicklung der Dinge dem Parlamentarismus der Engländer zu. In konstitutionellen Staaten, die den Parlamentarismus nur als Vclleität, nicht als Thatsache kennen, hätte es nicht dahin kommen können. Sie dürfen sich Glück dazu Grenzlwten IV. 1835.