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ttm Verständnis des folgenden launigen Aktenstückes aus der Feder der Frau Carlyle bedarf es nur weniger einleitenden Bemerkungen.
Carlyles Einkommen war in den Jahren, die auf die Veröffentlichung „Cromwells" (1845) folgten und der Beendigung „Friedrichs des Großen" (1865) vorhergingen, nicht bedeutend. Carlyle selbst war einer armen Familie entsprungen nud war lange Jahre hindurch darauf angewiesen, von dem kärglichen Lohne seiner Mngazinartikcl zu leben, selbst seiuc besten und heutzutage populärsten Bücher- „Sartor Resartns," die „Geschichte der französischen Revolution," „Vergangenheit und Gegenwart" u. s. w., waren nicht imstande gewesen, seine Verhältnisse wesentlich günstiger zu gestalten- Frau Carlyle auf der andern Seite war nach dem Tode ihrer Mutter (1842) zwar in den Besitz der Pachteinkünfte ihres Familiengütchens Craigenputtock (150 Pfund Sterling) gelangt; aber sie sowohl wie ihr Gatte waren überaus freigebig nnd wohlthätig, und das Leben in London war im Vergleich zu ihrem frühern einsamen Landaufenthalte teuer und cmsprnchsvoll. Dazu kam, daß Carlyles Steife nach Deutschland (1852) zu Vorstudien für die Geschichte Friedrichs des Großen und die banlichen Veränderungen im eignen Hause, wozu namentlich die Einrichtung eines „lärmfesten" (noisMDvk) Zimmers unter dem Dache gehörte, viel Geld gekostet hatten. Kein Wnnder, daß die Haushaltlingsausgaben oft eine Höhe erreichten, die Frau Carlyle mit Schrecken erfüllten. Sie hatte bis dahin ihre Besorgnisse soviel wie möglich für sich behalten, denn Carlyle war, wie andre Ehemänner, zur Reizbarkeit und Ungeduld geneigt, wenn man ihm mit dergleichen Angelegenheiten kam. Endlich aber wurde eine Erklärung notwendig, und die humoristische Bitterkeit des Tones, in der dieselbe abgefaßt wurde, beweist, wie viel Frau Carlyle gelitten haben muß, ehe sie sich entschloß, das Schriftstück ihrem Gatten zu unterbreiten. Es trägt das Datnm des 12. Februar 1855 und ist von Carlyle mit der Aufschrift: „Janes Sendschreiben über das Budget" Verseheu und mit folgender Anmerkung: „Der Einschluß wurde mit großem Gelächter gelesen; ich fand ihn auf dem Tische, als ich aus dem frostigen Garten vom Rauchen zurückkam. Die Schuld ist bereits bezahlt. Vierteljährliches Eiukommen soll in Zukunft S8 Pfund Sterling sein, und alles ist zur Zufriedenheit meiues armen Herzchens abgemacht. Das Schreiben ist so geistreich, daß ich es nicht übers Herz bringen kann, es jetzt schon zn verbrennen, wie ich vielleicht thun sollte. T. C."