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Englands Mittel zur Verteidigung Indiens.
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Die Wenden und der Panslawismus. 175

rische Stärke und die gänzliche Schutzlosigkeit der englischen Handelsmarine ver­danken, dann aber wird die Verständigung infolge englischer Nachgiebigkeit gegen die russischen Forderungen in Afghanistan zu stände kommen. Die Russen werden erhalten, was sie von Anfang des Streites an beanspruchten: die nordwestliche Ecke Afghanistans bis an das Barchutgebirge, den letzten uatiirlichen Wall von Herat.

Die Wenden und der panslawismus.

m 16. März 1882 erschien in derSchlesischcn Zeitung" ein Artikel unter der ÜberschriftDie wendische Agitation in der Lausitz," in welchem angeblich wichtige Aufschlüsse über einen sich immer mehr und mehr bemerkbar machenden fremden Einfluß auf die preußischen Wenden enthalten waren. Darnach sollte in der preußischen Lausitz eine künstliche und geradezu gewaltsame wendische Be­wegung in Szene gesetzt sein, um Unzufriedenheit mit der Regierung und Übel­wolleu gegen das Deutschtum überhaupt zu schaffen und zu schüren, unter dem Vorgeben der Agitatoren, daß die Negierung die wendische Sprache unterdrücke und in Kirche und Schule allein das Deutsche zulasse. Die größte Sensation aber rief die in jenen: Aufsatze offen ausgesprochene Behauptung hervor, daß diese Agitation enge Beziehungen zum Panslawismus unterhalte uud mit rus­sischen: Gelde betrieben werde.

Als den eigentlichen Urheber und die Seele der ganzen Bewegung, welche die Wenden der sächsischen nnd preußischen Landestcilc ergriffen habe, bezeichnete der Artikel einensehr geschickten nnd sehr thätigen" Geistlichen, der von Bcmtzen aus, dem Sitze der ganzen Agitation, dieselbe betreibe und leite. Unter den Mitteln, durch welche er seinen Einfluß über die Weudeu ausübe, war in erster Liuie genannt die in Bautzen erscheinende wendische Zeitung U^vin/, welche ihre Entstehung und teilweise Erhaltung russischer Unterstützung verdanke. Auch das Vautzcuer Gymnasium sei ein Herd der panslawistischen Ideen, indem die jungen Wenden, welche dort ihre Vorbildung für das Studium und die erste Vorbereitung auf ihren künftigen Beruf als Geistliche und Lehrer in der sächsischen Lausitz und der preußischen Oberlausitz erhielten, zur Pflege des Wendentums angehalten würden, jedoch in der Weise, daß das Wendentum nur in Verbindung mit dem Slawentum gelehrt und direkt oder indirekt stets Ruß­land als die große Mutter der Slawen und auch der Wenden dargestellt werde.