Um eine perle.
Roman von Robort Waldmüller (Ed. Duboc).
(Fortsetzung.)
ine Stunde später wußte Giuseppe Gonzaga, daß er es mit einer Tochter des alten Marcello Buonacolsi zu thun hatte.
Er war der Leichtsinn in Person, aber es flössen doch auch noch einzelne Tropfen adlicher Gesinnung in seinen Adern, und ob er, inmitten seiner Thorheiten, sich auch wenig um Politik gekümmert hatte und von der Wahrscheinlichkeit des Aussterbens dieses erlauchten Geschlechts und der trübseligen Verödung des Palazzo Passerino so gut wie nichts wußte, die Nachricht brachte ihn doch außer Fassung.
Laß satteln! herrschte er den Überbringer der Botschaft an, Marcellos Vorfahren trugen ein Diadem, das Unglück ist mir heilig.
Die junge Dame ist zu Petri Kettenfeier siebzehn Jahre alt geworden und —
Laß satteln!
Und besucht Verona, um bei dem Juwelier Brondolo, meinem geizigen Vetter, eine Barock-Perle zu erhandeln. Das ändert nichts; laß satteln!
Sie soll in Mantua kaum je ans Tageslicht gekommen sein, doch sind die Brüder des regierenden Herrn, ich meine Fernando, der vorige Prior von Bcirlotta — jetzt ist er Kardinal — und Vincento, der Kardinal in sxs, schon auf sie aufmerksam geworden und werden —
Laß satteln!
Und werden Euer Gnaden ohne Zweifel zu großem Danke verbunden sein, wenn Ihr ihnen Papa Buonacolsi und sein Töchterchen unversehrt heimschickt, vor allem sein Töchterchen.
Sie stellen dem schönen Kinde nach?