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ordentlich und bei alledem so rührend, daß die Missionäre es schwierig fanden, beim Texte zu bleiben und mit dem Gottesdienste fortzufahren, und bald nachher, als die einfachen Kinder der Sonne in offener Versammlung mit den Kleidern wie Vögel mit den Fittichen zu schlagen begannen und unwiderstehlich zum Lachen reizende groteske Wirkungen mit Umkleiden hervorbrachten, blieb nichts dagegen übrig, als die Sache kurz mit dem Segen abzubrechen und die phantastische Versammlung heimzuschicken.
In unserm Lande spielen die Kinder „Haushaltens". In derselben hochklingenden, aber kleinlichen Weise spielt ein erwachsenes Volk hier mit dem ärmlichen Bischen Material an schmalem Gebiet und magerer Bevölkerung „Königreichs". Da haben wir Seine Königliche Majestät den König mit dem Jahrgehalt eines Mitgliedes der neuyorker Geheimpolizei, dreißig oder fünfunddreißigtausend Thalern, die aus der „königlichen Civilliste" fließen und aus der „königlichen Domaine". Er wohnt in einem „Palast", der eine zweistöckige Bretterbude ist. Und da haben wir ferner „die königliche Familie" — den üblichen Bienenstock von königlichen Brüdern, Schwestern, Vettern und (wir verwahren uns vor der Annahme, daß wir die folgenden respeetwidrigen Aeußerungen des boshaften Mnkees irgendwie gerechtfertigt finden könnten) andern vornehmen Drohnen, die mit einer Monarchie gewöhnlich zusammenhängen — alle mit einem Löffel in der Breischüssel der Nation und alle mit Titeln wie Seine oder Ihre Königliche Hoheit, der Prinz oder die Prinzessin So und so. Indeß können es nur wenige derselben mit ihrer königlichen Pracht soweit treiben, daß sie in Kutschen fahren. Sie bedienen sich des wohlfeilen Kanaka-Pferdes oder reiten wie die Plebejer auf Schusters Rappen.
Dann ist da Seine Excellenz, der „königliche Kammerherr" — eine Si- nccure; denn die hawaiische Majestät kleidet sich mit eigner hoher Hand an, ausgenommen, wenn sie in Waikiki den Landaufenthalt genießt, und dann bedarf sie des Ankleidens überhaupt nicht.
Weiter haben wir Seine Excellenz den Oberbefehlshaber der Haustruppen, dessen Streitkräfte aus ungefähr ebensoviel Leuten bestehen, als man in andern Ländern unter einen Korporal stellt.
Sodann kommt der Küchenmeister und der Großstallmeister, hohe Würdenträger mit bescheidnen Gehalten und wenig zu thun, darauf Seine Excellenz der Oberbettmeister mit seinem prächtigen Titel und seinem leichten Amte.
Hierauf kommen wir zu Seiner Excellenz, dem Premierminister, einem amerikanischen Renegaten aus Newhampshire. Er ist ganz Maulwerk, Eitelkeit, Bombast und Ignoranz, ein Advocat vom ordinärsten Caliber, ein geborner Gauner, ein demüthiger Anbeter des Scepters über ihm, ein Reptil, das nie