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Leichtsinn und Euere Bummelei, durch Euere Pflichtvergessenheit in großen und kleinen Dingen, die Sachen so schlecht stehen. Denn wären die Dinge, trotzdem daß Ihr in allen Stücken Euere Schuldigkeit thatet, doch scbief gegangen, so wäre ja nicht einmal mehr Hoffnung zur Besserung vorhanden."
Wenn Sie das Original zur Hand nehmen, so werden Sie finden, daß ich die Strafpredigt, welche Demosthenes vor 2211 Jahren der heiligen Demokratie von Athen gehalten, ziemlich wörtlich übersetzt habe, und wenn Sie finden sollten, daß man sie zur Noth auch auf die Demokratie im Stutengarten am Nesenbach anwenden könnte, so möchte ich Sie hiermit ergcbenst gebeten haben, dieses Ossicium zu übernehmen. — Denn kein Name wiegt schwerer bei den süddeutschen Particularisten als der Ihrige.
Genehmigen Sie u. s. w K. B.
Ansang und Ende des mexikanischen Kaiserreichs.
„Eine Reise nach Mexiko im I. 1864» von Paula Gräsin Kolloniz (Wien
bei Carl Gerolds Sohn).
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Seit Wochen ist die Theilnahme der Zeitungsleser auf den Ausgang eines Abentheucrs gespannt, das eine politische Bedeutung nur sehr kurze Zeit gehabt hat, dessen Entscheidung weder auf den europäischen Frieden noch auf die materiellen Interessen an außereuropäischen Unternehmungen betheiligter Kapitalisten insluirt, welches aber dennoch für alle Weit Gegenstand der Aufmerksamkeit, ja des Mitleiden« geworden ist: das Schicksal jenes östreichischen Erzherzogs, welcher seit dem 10. April 1864 Kaiser Maximilian der Erste von Mxito heißt und zur Zeit in einem Lande Kriegsgefangenschaft erleidet, in welchem der politiscbe Mord seit lange „gewisse Losung" ist. Nachdem es eine Zeit lang geheißen, der unglückliche Fürst habe bereits das Geschick des General Mendez und seiner übrigen Kriegsgefährten getheilt, andere Nachrichten wiss.n wollen, die Juaristen hätten seine Befreiung um den Preis von 60 Millionen Dollars angeboten, berichtet der Kabeltelegraph neuerdings, der gefangene Kaiser sei von