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aber mit zierlicher Regelmäßigst beblätterte und verzweigte Algen der süßen oder schwach salzigen Gewässer - insofern ihre Spermatozoiden genau von der Form derjenigen der Moose sind: korkzieherähnlich gewunden, nnt zwer langen schwingenden Wimpern am dünneren Vvrdcrcnde. Die Archegomen sind eiförmige Körper, bestehend ans einer inneren, und einer Anzahl parallel schraubenlinig gewundener, röhrenförmiger Rindcnzcllen. die über dem Scheitel der inneren einen engen Zugang zu dieser offen lassen. Bei allen andern Algen weichen die Spermatozoiden in Beschaffenheit und Gestalt nicht wesentlich von den ey- oder birnförmigen, der sesten Zellhaut entbehrenden, mittelst schwingender Wimpern frei im Wasser sich bewegenden Zellen ab. welche bei sehr Vielen dieser einfach gebauten untergetauchten Gewächse als bewegliche Keime die ungeschlechtliche Fortpflanzung vermitteln, den Schwärmsporen. Gleich diesen, sind die Spermatozoiden eine Umformung des gcsammtcn. oder eines Theiles des plastischen Inhalts der Zelle, in welcher sie entstehen. Ebenso die Keimbläschen. Zu diesen unbeweglichen, membranenlosen Jnhaltsmasscn von Zellen erlangen die beweglichen Spermatozoiden einen Zugang, cnlwcder. indem die scstc Haut, welche jene umschließt, zu dünnflüssiger Galle zerfließt (so bei einigen der größeren Meeresaigcn). oder indem die elastische Membran scharsbegrenzte Löcher an bestimmten Stellen erhält. In einigen Fällen läßt sich mit voller Bestimmtheit beobachten, daß die ganze Masse des Spermatozoids mit der des Keimbläschens verschmilzt: so namentlich bei den relativ großen Spermatozoiden der Oedogvnien. gemeiner Fadenalgen des süßen Wassers.
Bei einer umfangreichen Gruppe von Süßwasseralgen, den Conjugatcn, sind die befruchtenden und die zum Bcfruchtctwerdcn bestimmten Zellen im Aussehen wenig oder gar nicht verschieden. Die von starrer Zellhaut bekleideten Zellen zweier verschiedener Individuen, die im Wasser zufällig nahe bei einander liegen, vereinigen ihre Jnnenräumc zu einem einzigen Hohlraume, indem an den Berührungsstellen Löcher entstehen, und nun fließt der plastische Inhalt beider Zellen zu einer einzigen Fortvflanzungszellc zusammen. — Diejenigen Pilze dagegen, von denen mit Sicherheit der Vorgang geschlechtlicher Befruchtung bekannt ist (es sind schmarotzende Pilze, nächste Verwandte desjenigen, welcher die Ursache der verheerenden Kartoffelkrankheit ist) ähneln im Mechanismus der Befruchtung den blüthentragendcn Pflanzen. In die Zeile hinein, deren plastischer Inhalt zum Keimbläschen geballt frei im Mittelraume schwebt, wächst die Wand durchbobrcnd ein fadenförmiger Ast einer von außen sich anlegenden andern Zelle. Sobald als die Spitze dieses Astes das Keimbläschen erreicht hat. umkleidet sich dieses mit einer festen Membran von complicirtcr Structur; die Befruchtung ist vollzogen.' Auch nachher noch ist die Spitze jenes Astes der befruchtenden Zelle ohne jede sichtbare Ocffnung.
Die Deutung der Vorgänge bei der Befruchtung dieser einfachst gebauten