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Johannes von Müller und seine Zeit 9 :
(Schluß.)
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14. Mai 1808 den Auftrag, dieselben lGöttingen, Helmstädt, Halle) dem König vorzustellen, überall mit einer passenden Anrede, von der hier aus der göttinger Vorstellung eine Probe stehn mag : Ds tmiws lös llniversitk« 6'^lIvmaAne il il'z^ «n a pas Mi änivö 6t,i-e i>lns attaelrse au Aouveriuzmkut loyal; öllc; lui doit Kon tzxi«tsm:0, et uo I«z eonnait Ms par cies diontait«, xar mr eonrs cl<z pro8p6rit68 pcsu ou xoint interromxu. van« 1«s grg.väk8 viois8ituäk8, par IssMöllvs il a xln a 1a vivin« ?roviÄvneo äv odanAvr la kaov du mouäs, 1a Zloiro äv eoll8(»1c-r, ds ravivsr (^»ttinguö, ä'vu vt.ro l<z i-v8taura.töur, 1e se(!vnä xvr<z, a «t6 roserv« a Vot-rs Nassstv. a Mi a^xarwnait- olle xln8 nawi'öllcnrieiit Ma eslui ckö tous 1ö8 roi8, Mi a vu Is plu8 äö xa^8 et äe8 x<zur)Iö8 ckiverZ, vt Mi a^aut clvvant, lui 1«8 plus grauä» vxömplW, a sn lui une arm! xroprv s'^Iauevr a t,ons Ivs gvm'vs cls Zloirs, a uns ^loirc; nouvelltz. In dem Bericht über den Besnch des König Ierome in Halle erzählt Steffens: eine Gestalt in seiner Umgebung ergriff mich mit Wehmuth; es war Joh. v. Müller. Er war stark, breit, in seiner Haltung etwas ungeschickt, seine Gesichtszüge, obgleich bedeutend, doch nichts weniger als schöm Wie ich zu bemerken glaubte, schien er höchst verlegen, als schämte er sich. In der steifen, von breiten Goldtressen starrenden Staatsrathsnniform sah er dem Schweizer eines Hotels, mir gar zu ähnlich, und ich vermißte den Portierstab. Nach der Audienz stattete ich ihm einen Besuch ab. Es waren mehr als drei Jahre verflossen, seit ich seine Bekanntschaft in einer Zeit voll großer kühner Entschlüsse und glänzender Hoffnungen gemacht hatte, und nun sahen wir uns so wieder. Beide der nämlichen scuidlichen Gewalt, wie es schien, rettungslos hingegeben, waren wir insofern uns gleich; es war das grenzenlose Unglück, welches uns gleich machte. Daß die Verschiedenheit unsrer Stellung, seine, als meine höchste Behörde, meine, als sein Untergebener, dem tiefen, gleichmachenden Unglücke gegenüber keine Bedeutung hatte, war natür­lich. Unser Gespräch drehte sich um jene kühne Zeit, und um die furchtbare Gegenwart. Ihm war alle Hoffnung verschwunden, er war innerlich zerfallen, und verbarg es nicht. Er warnte mich, er hatte mancherlei von meinen un­vorsichtigen Aeußerungen gehört, er schien gefährliche, geheime Verbindungen zu ahnen, doch nicht zu kennen.Ich kann keinen schützen," sagte er,ich bin genöthigt, stillschweigend den Untergang der Unbesonnenen zu dulden." Als ich etwa eine halbe Stunde bei ihm zugebracht hatte, reichte er mir weh­müthig die Hand; die Thränen standen ihm in den Augen.Sie müssen sich entfernen," sprach er,ein zu langes Gespräch könnte verdächtig erscheinen." Das war der Mann, der die große Vergangenheit mächtiger germanischer Ge­sinnungen bewahrt und ausgesprochen hatte! Eine Erfahrung, wie diese, war mir schrecklich. Es war mir grauenhaft hart, die Verehrung, die ich für ihn hatte, in Mitleid verwandeln zu müssen. Die Empfindungen Müllers hat Grcnzboten II. 1SS3. 58