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wo die Pächter allerdings ihre Aeckcr bestellten, weil sie eben leben und den Zins herausschlagen mußten, sonst aber auch nur die alleruvthwcudigsteu Verbesserungen anbrachten, ja sich scheuten, einen Nagel einzuschlagen, weil sie ihn ja doch, wenn sie einmal wieder fortgingen, „dem Eigenthümer lassen mußten." In Hütten habe ich sie wohnen sehn, wo es mich gedauert hätte, einen Huud hineinzujagen, und ihre Auörede war ^ je uuu, die zwei Jahr behelfen wir uns schon, nnd nachher müssen wir ja doch hinaus. Frnchtbäume werden ans eben dem Grunde nicht angepflanzt, uud überhaupt jede Verbesserung — von Verschönerungen nun ganz abgesehn — unterlassen, die erst auf einige Jahre hinaus Nutzen "bringen würde. Die Felder muß er aber cultivireu — er muß von jedem seinen Zins geben, also will er auch aus jedem seine» Nutzen zieh», dadurch aber trägt er natürlich zur Cultur der Gegend selber mit bei, nnd was ihm, wäre er Besitzer eines noch so lleiueu Eigenthums, gerade zum Vortheil gereichen würde, das ist jejzt, sobald er später einmal dort Land in der Gegend kanseu will, sein eigener Schade — er treibt sich das Land selber in die Höhe oder muß eiue ganz andere Gegend aufsuchen, uud dort wieder vou vorn aufaugcu. Eiu Pächter fühlt sich auch uie auf seinem Lande wohl, er gehört dort, wie er recht gnt weiß, nicht hin, und so wie sei» Pachtcvntract abgelaufen ist, muß er weiter zieh», ist er ein Fremdling auf dem Boden, den er Jahre lang bearbeitet uud gcerntet hat. Hat Einer aber auch nur das kleinste Stück Land zum Eigenthum, so arbeitet er mit viel größerer Lust und Liebe daran; jedes, was er daran thut, thut er für sich selber; vou jedem Baum, den er pflanzt, weiß er, daß er auch die Früchte cruteu wird, uud das Land ist mit einem Worte seine Heimath, nnd später einmal die Heimalh seiner Kinder.
Die Gegend nm Tanunda herum ist fruchtbar geung, doch läßt sich, deö ungewissen Klimas wegcu, gar lein durchschnittlicher Ertrag der Ernten bestimmen. Ich habe Bauern gesprochen, die mir versicherten, in dem einen Jahr ti) und im zweiten "IiZ Büschel Weizen vom Acker geerntet zn haben, heiße Winde oder zu feuchte Witterung sprechen dabei ein sehr gewichtiges Wort, uud die größte Vorsorge dagegen kann Nichts ausrichten. Die heißen Winde haben schon ganze Ernten zerstört, uud gerade im Adelaide-Distriet komme» sie sehr häufig vor — doch macheu eiuzelue Jahre dariu auch eiueu Unterschied. Während solchen Windes soll die Luft ordentlich erstickend sein uud der Staub so wirbeln, daß mau in Ade- laide manchmal nicht über die Straße sehen taun, uud Alles in den Zimmern, trotz fest verschlossener Fenster nnd Thüren, dicht mit feinem Staub bedeckt wird.
Der Weinbau wird übrigens einmal, gerade wie in Nen-Süd-Wales, ein sehr bedeutender Erwcrbszwcig für das Land werden, denn Tausende von Aeckeru, die uicht besonders zn Weizen uud selbst weniger für Weideplätze geeignet find, werden treffliche Weinberge geben. Die dort gezogene Traube soll ausgezeichnet süß und saftig sein, und der davon gekelterte Wein, von dem ich mehrere Sorten