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läßt keine Hochverrätherische Gedanken, ja nicht einmal Zweifel über die Majestät von „Gottes Gnaden" aufkommen. Die Pastore reden in ihren Predigten zu viel von Vertrauen, von Unterwürfigkeit, von Treue und Loyalität, als daß die Gemeindemitglieder sich um das Geschwätz der liberalen Zeitungeil kümmern konnten. Es wird als ein Theil des evangelischen Glaubensbekenntnisses angesehen, dem König und seinen Beamten unbedingt zu gehorchen; man betrachtet diese politische Unterwürfigkeit als Untei scheidungsmitiel zwischen Katholiken und Protestanten. Erstere nennt man schlechte Patrioten, während man selbst mit Stolz und Vorliebe aus seine evangelische Regenten- samilie hinblickt, zu welcher man in der Eigenschaft als Protestant in einem innigeren Verhältniß zu stehen glaubt, wie in der Eigenschaft als Bürger.
Auch die Geschichte hat dazu mitgewirkt, die Mark vor politischen Aufregungen zu bewahren. Schon seit lange gehört bekanntlich diese Grafschaft dem preußischen Negenienhause an; die Liebe zu dem „angestammten Landesherru," hat trotz der französischen Revolution sich bis auf die neueste Zeit forterhalten. Das sah man sehr deutlich während der sogenannten Freiheitskriege, wo die Mark Tausende ihrer Söhne auf's Spiel setzte, um den (^uiv ^palt-ou und die französischen Freiheitsgedanken aus dem Lande zu jagen, um Adelsherrschast und Majorate, Censur und geheimes Gerichtsverfahren in der Heimath der Vehme wieder zu restauriren. Auch jetzt erinnert man sich der Jahre von 1813 —15 wohl in keiner Provinz Preußens mit so großem Stolze'und Selbstgefühle, als hier; die Bürger uud Beamten Pflegen sich regelmäßig an den Schlachttagen von Leipzig und Bellealliance zu betrinken, und halten Reden, die von Tapferkeit und Loyalität überfließen. Die „Landwehrmagenschnappsbegeisterung", wie sie Prutz nennt, ist die Hauptbegeisterung, welcher der Markaner fähig ist; durch sie wird er sogar zum Dichter, was die zahllosen Verse beweisen, die an den Jahrestagen der Schlachten und am Geburtsfeste des Königs die Wochenblätter der verschiedenen Städtchen anfüllen. Die Begeisterung wird oft tragisch; so kennt der Schreiber dieser Zeilen einen Apotheker, der jährlich regelmäßig am Todestage der Königin Louise pflichtgetreu den ganzen Vormittag zu weinen pflegt, und jede Frage nach der Ursache dieses Kummers als eine Illoyalität ansieht, der es sich zur Beschäftigung macht, jedes Jahr die Rang- und Quartierliste der preußischen Armee auswendig zu lernen, obgleich er selbst nie Soldat ge-