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meitten» Dorfe.
Bon R. P.
Meine Großmutter war in den Jahre,,, wo meine Erinnerung anfängt, schon hoch bejahrt; sie hatte damals schon einen gekrümmten Rücken, graue Haare nnd Nunzeln im Gesicht. Sie schlich schon an einem Stäbchen im Garten herum, nnd pflanzte sich Kohl, Petersilie, Mohren nnd Rüben. — Ich würde geglaubt haben, daß Großmama immer also gekrümmt nnd runzelig gewesen, wenn mir nicht andere Leute versichert hätten, daß sie in ihrer Jugend ein sehr fröhliches Mädchen und eine rasche Tänzerin gewesen. — Aber wer war meine Großmutter? — Diese Frage muß ich zuerst beantworten. —
Sie war die Mutter meiner Mutter und eine Auszügen,« auf dem Lande, wie man in Schlesien alle diejenigen nennt, welche ihr Gut verkauft, oder an die Kinder abgetreten und sich zur Ruhe gesetzt haben. Das Gut, das ihr nicht gehört, war an ihren Sohn übergegangen und sie wohnte seitdem in einem kleinen Häuschen, nahe an der Wirthschaft, die einst ihr Eigenthum gewesen, mitten im Dorfe. Wenn sie aus dem Fenster ihres Stübchens sah, hatte sie die Aussicht auf einen Teich, in welchem die Enten und Gänse den ganzen Tag herumschwammen. Neben dem Hänschen war ein Gärtchen, und in diesem eine kleine Anzahl vorzüglicher Fruchtbäume, deren Ertrag uns gewöhnlich zu Theil wurde. —
Meine Großmutter ist nahe an stebenzig Jahre alt geworden. In einer solchen Anzahl von Jahren kann der Mensch viel verrichten. Er kann Städte erbauen, Länder erobern, Königreiche umstürzen, neue Herrschaften gründen. Viele Menschen, welche nicht halb so alt geworden sind, haben sich unsterblichen Ruhm erworben, als Krieger, als Gelehrte, als Denker und Künstler. Alexander der Große,