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Acht Reiseberichte aus Deutschlands erstem Seehafen; geschrieben im Juni 1846 :
(Schluß.)
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dergestalt verbessert, daß er für den Verkehr zwischen Harburg und Hamburg zur Eiszeit einen angemessenen Ab- lind Ausladeplatz gewährt, woran es bisher zur großen Belästigung des Verkehrs fehlte. Dane­ben soll der sogenannte Holzhafen ausgetieft werden.

Eine Wasserverbindung jenes neuen Bassins mit dem jetzigen in­nern Hafen, welcher gleichfalls bedeutend erweitert wird, soll mittelst Einschnitts durch den Festungswall hergestellt werden. Die sämmtli­chen Hafenanlagen nehmen einen Flächenraum von 80 bis 90 Mor­gen ein; die Häfen werden etwa für 290 bis 300 kleinere Seeschiffe Liegeplätze gewähren, sind aber der Ausdehnung für jeden Bedarf fähig. Der Binnenhafen stößt an den Eisenbahnhof, welcher außer­dem an beiden Seiten durch schiffbare Canäle eingefaßt wird, deren einer das Sevewasser durch den Hafen leitet. Kai's von Stein mit den nöthigen Vorrichtungen zum unmittelbareil Ueberladen von See­schiffen auf den Eisenbahnwagen und umgekehrt, werden angelegt; auch Plätze für Speicher sind daselbst bereits bestimmt. Ein ferneres Project ist die Anlage einer Dampffähre nach Wilhelmsburg und einer Chaussee über diese Insel. Der zu Rathe gezogene bekannte englische Ingenieur, Herr Cubitt, hat ausdrücklich die Vertiefung des Fahr­wassers bis zum Bahnhofe, auf eine Tiefe von 10 Fuß unter 0, dringend empfohlen; damit alle Seeschiffe, denen überhaupt der har- burger Hafen zugänglich sei, selbst an den Bahnhof gelangen und die Kosten einer Lichtung vor oder im Hafen, so wie der Hinschaffung der Güter vom Hafen nach dem Bahnhofe und umgekehrt, vermeiden könn­ten. Die hannöversche Regierung hat in Folge dessen sich die Ansicht der befragten Techniker völlig zu eigen gemacht:

daß die unmittelbare Verbindung des Bahnhofs mit dem Verkehr der Seeschiffe, der bei Weitem wichtigste Vortheil der Verbindung einer Eisenbahn mit einem schiffbaren Strome sei. Sollte dieses noch eines Beweises bedürfen, so kann man nur auf die Opfer hinweisen, welche, zur Erreichung einer solchen unmittelba­ren Verbindung zwischen Seeschiff und Eisenbahnwagen, in Eng­land, Belgien und Frankreich gebracht sind und werden. Auch in Stettili, Köln, Bremen, Düsseldorf, Glückstadt u. f. w. sind sehr be­deutende Summen für diesen Zweck verwendet.

Fragt man endlich, welche Absicht denn eigentlich der bekanntlich sehr beharrliche König von Hannover mit Harburg hat? so verräth das Schreiben der königl. Regierung an die Stände vom 24. Febr.

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