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Lyrisches Hintertreffen.
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sich bemüht, den Kampf der Gegenwart in den Spiegel der Romantik hineinzuzerren, aber dieser Kampf geht weit über den Nahmen des Hohlspiegels hinaus und es spricht uns, trotz dieser Verwirrung, in dem Dichter eine poetische Zartheit und Ursprünglichkeit an, auf die wir einige Hoffnung setzen, wenn er den Schleier des Unwahren, des Sentimentalen, des Uebermenschlichen zurückwirft und, eine politische, wie eine ästhetische Fortentwicklung anstrebend, die Wahrheit und Fülle des Lebens zu erobern sucht. Der Dichter steht noch ganz in der Sphäre der Illusionen, sowohl der poetischen, als der politischen. Wir führen ein paar Stellen ans seiner politischen Romantik an, da­mit er sich schließlich selbst charakterisire: S. 56.

Und Segen grünt und blühet Umher im weiten Land, Religion und Freiheit Regieren Hand in Hand.

S. 58.

Es eilt hinaus in's Leben

Die Constitution,

Sie zieht an ihrer Seite

Die Tochter mit sich fort,

Und sendet durch die Gauen

Das freigegebne Wort.

Sie führt vom Pflug den Landmann

Au seinem Fürsten hin.

Und nähret in dem Bürger

Den ächten Bürgersmn.

Des Volkes Thränen netzen

Des Thrones Purpurkleid

Und nieder steigt der Herrscher

Zum Volke, trostbereit.

S. 60.

Das ist das wahre Deutschland, Die Kraft sein Heiligthum, Die Freiheit sein Beschützer, Die Einigkeit sein Ruhm.

Es wird uns sreuen, wenn wir in Zukunft einer Fortentwicklung des jedenfalls begabten, aber noch vielfach auf falscher Fährte strei­fenden Dichters begegnen.

Morgengrüße von Adolar. Eine der schlechtesten, geist- und poesielosesten Produktionen, die je nur ein Kritiker lesen kann und die je nur erschienen sind. Die Trivialität ist dem Hefte von Anfang