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Verbrechen war der Polizei zu Ohren, gekommen. Wir können recht wohl begreifen, daß man in Rußlan-d das Studittm polnischer Geschichte,, zumal bei jungen Pole«, für ein Zeichen! geMrlicher Gefiw- niilnig. hält. Aber wie muß es mit dem herrschenden- Geist eines Reiches, aussehen, wo- schon- der unschuldigste- Patriotismus-^ der'Patriotismus: der trauernde« Erinnerung dem Arm- des' Mittels verfallt!
- Ein- gebildeter und eleganter junger Mm« ans, einer angesehenen Dresdner Familie kam nach: Warschau- und' fan» dort so' anziehende Geselligkeit,. daß- er ei« Paar Wochen bleiben, wollte. Bemerken, müssen wir, daß er auf einer Vergnügungsreise- begriffen war und sich M für' Politik interessirt. hatte-. Plötzlich wurde er verhaftet. Vierzehn Tage ungefähr saß er im Gefängniß., und zwar im schlechtester Gesellschaft,, ohne sein- Vergehen zu erfahren x bis er krank wurde und. endlich vom GefangnißaM besucht wurde. An« diesem wandte er sich iw seiner Noch und erfuhr die Mittel und' Wege,, um- zm einem Verhör zu gelangen. Als ihm dies- gelungen wm, hielt ihm der Po- li-zeibeamte- einen Brief entgegen und- fragte barsch-,, ob er dir Schrift kenne. ^ Das ist die-Schrift meiner. Mutter, antwortete der Gefangene rafch.-x es muß> ei« Brief an- mich sei«, der aber nicht arlgekvm-- men- ist. — Lesen Sis. Und. da würd« ihm den«,, wie ein Grund zu einem Prozeß auf Tod- und Leben,, ein Postscript? vorgehalten, das nicht, er, sondern seine Mutter geschrieben!,, und- welches- weiter Nichts sagte alsu wir lesen jetzt das Custine'sche Buch übev' Rußland), und Du kannst Dir- denken, wie' lebhaft eS-> uns interessirt, dn- Du Dich gerade in. den Gegenden- befindest, die- es- fi» schrecklich schildert..— Der arme Reisende appellirre nicht- an die-Logi-k. der russischen! Polizei,, sondern wußte sich durch dieselben-, etwas kostspieligen'Mittel und Wege) die ihm da» Verhör vevschaM hatten, auch die Freiheit z« verschaffen!. Die- Wahrheit- dieses! -tragikomische« Vorfalls ist uns von glaubwürdig gen Personen» aus.' Dresden! mehrmals verbürgt worden:.
— Dir wir! einmal', im Erzählen sind,, wollen M'v «och sinv Anekdote mittheilen',, dir.' eine« etwns gemüthlicheren Charakter IM Während, des Universitätsjübilaums in-Königsberg saß- bei einem-StU°- dentencommevs unter- anderem Bürgern? ein. schon bejahrter Mann, der ausnehmend fidel! war;! auch ein- Studirtev,. natürlich', obwohl selbst unter den älteren Commilitonen ihn keiner kannte. Man fragte nach! seinem Namen. Er hieß Meier. Am folgenden Tage sieht einer der Eommevsbrüder- vom gestern seinen Freund Meier.' mit ttem> König und anderen' hohe« Herrn gehen. E-v traute seinen! Augen- nicht- " SchMrew wollte ich-,, sagte- er zu- eine,«. Kameraden, daß' das> unsc-o Meier.' von gestern- Abend istl — Das, wollen-wir' bald herauskriegen) antwortet', der Andere, Mlt sich' im die Nähe- des. Mannes- und- ruft-