222
T a g e b u ch.
Brüssel im Dczcmbcr.
Neuester Stand der orangistischcn Verschwörungssache.
Die Untersuchungen gehen morgen oder höchstens übermorgen zu Ende; das Gcheimniß ist bereits aufgehoben und die Thatsachen liegen klar vor Augen. Einige der Verdächtigen, wie z. B. der Er-General Lecharlier sind in Freiheit gesetzt; gegen die Andere ist die Anklage um so begründeter. Folgendes können wir unsern Lesern aus der besten Quelle mittheilen:
Die aufgefundenen Kanonen, die Pulversäcke, die Lunten, die man in dem Hause des Generals Vandersmissen aufgegriffen, die Stühle und Tische, die man in dieses Haus brachte, und wovon es cmsgcmittelt wurde, woher sie kamen, die Gewehre, die mau in dem alten Finanzhotel aufgefunden die Goldstücke, welche man an verschiedene Individuen ausgetheilt hatte und welche von diesen der Justiz übergeben wurden, — alles dieses sind klare und unwidcrlegliche Beweise. Hiczu kommt noch, daß unter den 480 verhörten Zeugen, Viele sich befinden, deren Aussagen von gewichtiger Bedeutung sind. Allein unglücklicherweise ist uichts über den wahren Urheber der Verschwörung ermittelt worden, über die Quelle des Geldes, welches ausgetheilt wurde; in dieser Beziehung ist man trotz der eifrigsten Untersuchungen auf Vermuthungen beschränkt. Aber was man voraussetzen kann, ist, daß das Geld aus derselben Quelle herrührt, wie zu den Umtrieben von Ernst Gregoirc im Jahre 1831; Bestimmtes liegt hierüber nichts, vor. Selbst das ist unermittclt, welche Rolle die Gcntcr Orangisten dabei gespielt haben. Zwei frühere Militairs, die in der Sache verwickelt sind, wurden flüchtig: der Er-Oberst Borrrcmans. der bereits im Jahre 1831 wegen revolutionärer Umtriebe verurthcilt wurde, uud der Er-Licuteuant Van Lathcm, der in der portugiesischen Legion diente. Nach allein Anscheine haben die ^Verschworenen, um ihrer Sache eine höhere Wichtigkeit zu geben, eine Menge chrenwcrther Personen als Mitbeteiligte genannt,