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Ein Beitrag zur Grundsteuerfrage.
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Lin unbekannter Aufsatz Goethes.

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oder vom Bauern oder Pächter zum Gutsbesitzer emporgestiegen ist, dem würde das Geschenk der Steuer in der That von Herzen zu gönnen sein, und den verhältnismäßig recht wenig Leuten, die ans andern Berussstäudeu wirklich in den Stand des Bauern oder Landwirts übergehen, gleichfalls.

Am Ende wäre somit derjenige Fall, in dem die gegnerische Argumentation noch am ersten zutrifft, der, in dem eine Gegend einmal recht gründlich von den Wucherern nnd Güterzertrümmercrn durchwüstet worden ist. Ob aber hier nicht die Wünschbarkeit der Neubegründung eines soliden Bauernstandes schwerer wiegt als die formelle Gerechtigkeit das zn entscheiden überlassen wir unsern Lesern.

Nun sind wir mit unsrer Gcgenargumentation immer noch nicht zu Ende. Wir könnten untersuchen, ob wirklich die Grundsteuer dcu Preis eines so eigen­artigen Kaufobjekts, wie der Grundbesitz ist, erheblich beeinflußt, und glauben nachweisen zu können, daß dies in sehr vielen Fällen nicht zutrifft; aber dieser Punkt ist, soviel wir wissen, schon von berufenerer Seite in betracht gezogen worden. So begnügen wir uns denn für diesmal mit obigem. Es ist nicht wahr, daß die Ermäßigung der Grundsteuer an die weitaus meisten jetzigen Besitzer ein Geschenk, und noch weniger wahr, daß sie ein ungerechtfertigtes Geschenk sein würde!

Gin unbekannter Aufsatz Goethes.

von I. Minor.

hne Bedenken kann man annehmen, daß an den Programmen, die noch in den Jahren 1809 und 1810 als Beilage zu der Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung erschienen, Goethe kaum einen Anteil hat. Das Programm von 1809, nur Gemälde und Zeichnungen behandelnd, allerdings auch V^(eimarische) X(unst) freunde) unter­zeichnet, ist von Meyer. So die Hempelsche Ausgabe der Werke Goethes (XXVIII, ^1). Worauf sich die letzte entschiedene Behauptung gründet, wird nicht an­gegeben, sondern nur im allgemeinen auf einen Brief von Eichstädt verwiesen, nach welchem die Programme in der letzten Zeit fast ganz Meyers Arbeit ge­wesen seien.

Für einen Teil des Programms von 1809 liegt ein äußeres Zeugnis vor, daß er von Goethe herrühre. Dieses Zeugnis ist enthalte» in demVer­zeichnis einer von Eduard d'Alton, weiland Professors der Archäologie nnd Kunstgeschichte an der königl. Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität hinter-