Beitrag 
Die Engel auf Erden : Roman : aus dem Italienischen :
(Fortsetzung.)
Seite
528
Einzelbild herunterladen
 

Die Engel auf Grden.

Roman von Viktor Bersezio. Aus dem Italienischen,

(Fvrtschung.)

lötzlich ertönte ein grollender Dvnner.

Jetzt müssen wir uns trennen, sagte der Doktor. Sie, Frau Nina, haben noch Zeit, das Bad, und wir, nnser Haus zu er­reichen, ehe das Gewitter losbricht. Ich rate, nicht lange zu zögern, denn mir scheint, daß es ein förmlicher Orkan und eine wahre Sintflut werden wird. Alle machten Halt. Rina und Paul drückten einander die Hände und sahen sich in die Augen. Lebt wohl! sagte Rina.

Wenn das das letzte Lebewohl wäre! dachte Paul. Wenn es das letztemal wäre, daß ich in dies holde Gesicht blickte! Ein nenes Donnern ließ das Beben seiner Stimme nicht vernehmen, als er ihr antwortete: Auf Wiedersehen, Rina, und Gott sende Euch eine gute Nacht.

Adele und Rina hatten sich umarmt und ihre Abschiedsgrüße ausgetauscht.

Ans morgen früh! rief Rina noch, als sie sich mit Devannis entfernte, der den schlafenden Knaben noch immer auf dem Arme trug.

Auf morgen früh! wiederholte Paul, indem er ihre anmutige Gestalt, wie sie sich nach und »ach in der Dunkelheit verlor, mit dem Blicke verfolgte.

Cerci nahm ihn beim Arme. Laß uns gehen, Paul.

Der Unglückliche konnte sich nicht länger zurückhalten. Ach, werde ich sie noch einmal wiedersehen aus Erden?

Adele hörte seine Worte und war tief erschrocken. So ist es also wahr, rief sie, daß ein Unheil in der Luft schwebt? O, sagt mir alles! Ich muß alles wissen!

Paul konnte nicht leugnen. Er schob den Arm seiner Schwester uuter den seinen, drückte ihn liebevoll an sein Herz und sagte: Ich weiß, daß du Mut hast, Adele. Laß uns nach Hause gehen, du sollst alles erfahren.

Und es ist unwiderruflich? fragte die gute Adele, deren Stimme ihre Angst nicht verbergen konnte, als sie alles erfahren hatte. Es giebt kein ehrenhaftes Mittel, das Duell zu vermeiden?