Die Aünsto der Fälscher.
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sollten eine Gesellschaft bilden, meint er, und niemand in ihre Korporation aufnehmen als Personen, welche sich als völlig geeignet für ihren schmierigen und verantwortlichen Beruf bewährt haben. „Das Gesetz hat die Institution der Lioinilii88Äirs8-M8surs geschaffen, welche Bürgschaften leisten. Das Publikum konnte seinerseits ein Syndikat vvn Experten gründen. Die einen würden die andern ergänzen. Ich habe die Überzeugung, daß es dahin kommen wird." Mittlerweile hat er selbst sich entschlossen, alle seine eignen Erfahrungen im Kapitel der Fälschung, und was er dazu von andern Fachmännern hat erkunden können, zum allgemeinen Besten zu veröffentlichen. Und wenn seine Enthüllungen, wie er selbst eingesteht, die Sache noch lange nicht erschöpfen, so ist doch mit denselben ein Grund gelegt und hoffentlich andern Liebhabern und Kennern der Gedanke nahegerückt, seine Arbeit zu ergänzen. Ausrotten wird man die Falschmünzerei solange nicht, als die Münze selbst in Kurs ist, das versteht sich von selbst. Die Aufgabe kann nur die sein (wie gegenüber der Fabrikation falscher Banknoten), das lichtscheue Gewerbe unabhängig im Auge zu behalten und jede neue Erfindung desselben aufzudecken. Und es ist daher nur zu wünschen, daß der Verfasser, welcher diesen Polizcidienst auf sich genommen hat, darin nicht ermüden möge, trotz der Enttäuschungen, die er bei seinen Bemühungen hat erfahren müssen. Freilich begreift man schwer, daß ein Spe- zialist wie Eudel, der Chronist des Hotel Drvnot, so naiv gewesen ist, die Unterstützung von Personen nachzusuchen, welche irgendeinen Grund haben, seine Enthüllungen zu scheuen. Er bedauert, von einem wahren Künstler im Restauriren und dabei durchaus ehrenhaften Manne, der besser als irgend jemand zerbrochene italienische Fayencen, lädirte Elfenbeinarbeiten, getrübte Gläser, beschädigte Emaillen n. s. w. wiederherzustellen weiß und sogar von der Porzellanmanufaktur zu Sövres wegen alter Gegenstände zurate gezogen wird, Andre in Pasfy, abschläglich beschicden worden zu sein. „Andrs schützte das Geschäftsgeheimnis vor und verschanzte sich hinter Rücksichten auf seine Kundschaft, deren Einwendungen er voraussehen und achten müsse. Kurz, es ist mir nicht möglich gewesen, das Geringste von ihm zu erfahren. Und doch, wenn er hätte sprechen wollen! Welche Enthüllungen! Welche pikanten Thatsachen! Vielleicht kein Tag vergeht, ohne daß ein Liebhaber aus der vornehmen Welt zu ihm kommt, um ihm einen zweifelhaften Gegenstand zu zeigen, und aus dem artistischen Beichtstuhl in der Nue Dufresnoy abzieht, die Ohren hängen lassend wie der Fuchs, den die Henne angeführt hat. . . . Andr6 weiß alles und noch mehr. Niemand hätte mehr erzählen können als er. Er hat es nicht gewollt." Das ist freilich traurig, aber doch sehr begreiflich.
In den fünfundzwanzig Kapiteln des Buches über prähistorische, ägyptische, etruskischc, orientalische Antiquitäten, Glas, Medaillen, Goldschmiedarbeiten, alte und moderne Gemälde, Stiche und Zeichnungen, Emaillen, Terraeotten, Fayencen, Porzellan von Sövres, Meißen, Chelsea, Ccivo di Monte, China und Japan,