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Francesca von Rimini : Novelle : (Fortsetzung.) 12.
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Notiz.

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grammes plötzlich abgereist sei, aber in Bologna noch eine Woche zu weilen gedenke. Dieser Schachzug der Meisterin entschied. Oswald reiste ab und traf in Bologna mit Margarete zusammen. Beide reisten gemeinschaftlich nach Mailand, und ohne daß zwischen ihnen eine andre Verständigung als in Ge­danken stattgefunden hatte, stiegen sie im Hotel Manin in Mailand ab, wo man sie als Ehepaar aufnahm und ihnen ein gemeinsames Logis anwies.

(Schluß folgt.)

Notiz.

Die Überproduktion in Lehrbüchern. In demLexikon der Päda­gogik" von F. Sander*), welches wir bei dieser Gelegenheit angelegentlichst em­pfehlen wollen, findet sich eine Tabelle über dieVerbreitung der Schulbücher an den Preußischen Gymnasien, Progymnasien, (damaligen) Realschulen und höheren Bürgerschulen 1880," welche einen interessanten Einblick in die auf diesem Gebiete herrschende ungesunde Überproduktion gewährt. Von dem gewiß anerkennenswerten Gesichtspunkte ausgehend, daß durch die freie Konkurrenz der Lehrbücherdas thätige Interesse des gesamten Lehrstandes an der Besserung der Lehrmittel rege erhalten nnd der Gefahr einer sachlichen Ungerechtigkeit in dem einem bestimmten Lehrmittel bewilligten Monopol begegnet wird," hat die preußische Unterrichtsver- waltuug darauf verzichtet, die Herstellung geeigneter Lehrbücher selbst in die Hand zu nehmen, wie dies in Österreich, Baiern u. s. Iv. wenigstens teilweise der Fall ist. Was ist uun das Ergebnis dieser freien Konkurrenz, welche übrigens durch genaue Vorschriften, besonders betreffs der höhereu Unterrichtsanstalten (nach dem Erlasse vom 12. Januar 1380), geregelt wird? Eine Überfülle, die umso erstaun­licher ist, wenn man bedenkt, daß die an den verschiednen Lehranstalten wirklich eingeführten Lehrbücher bereits eine wiederholte sehr sorgfältige Prüfung bestanden haben.

Aus der erwähnten Tabelle ersieht man, daß von 1544 Lehrbücharn 668, also 43,2 Prozent, nur an einer Lehranstalt eingeführt sind, uud zwar, wie man mit fast apodiktischer Gewißheit behaupten kann, an derjenigen, an welcher der Verfasser unterrichtet. In den meisten Fällen dieser Art ist die Einführung ledig­lich ein Akt kollegialischer Höflichkeit, da nach dem Erlasse vom 12. Januar 1380 über die Einführuug eines neuen Lehrbuchs zunächst das Lehrerkollegium der be­treffenden Anstalt in einer Fachkonferenz zu beraten hat, nach deren Entscheidung der Direktor die Genehmigung des Provinzialschulkollegiums beantragt. Lehrreich ist es auch zu sehen, auf welchen Gebieten dieser Mißstand am größten ist: von den 99 Lehrbüchern der Mathematik, welche 1880 in Preußen benutzt wurden, waren 65, also 55,5 Prozent, nur an einer Anstalt eingeführt, von 65 Lehr­büchern der Naturbeschreibung 36, also 55,3 Prozent, von 85 französischen Lehr- und Übungsbüchern, bez. Vokabularien 44, also 51,7 Prozent, von 160 Lehr­büchern für evangelische Religionslehre 80, also genau die Hälfte, und von 201

*) Lexikon der Pädagogik von Ferdinand Sander, Rcgicrungs-und Schulrat in Breslau. Handbuch für Volksschullehrcr ?c. Leipzig, Bibliographisches Institut, 1883.