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Francesca von Rimini : Novelle :
(Fortsetzung.)
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Francesca von Rimini.

KM

Novelle von Adam von Festenberg.

(Fortsetzung,)

UN, Ihr habt schon genug von dem saubern Patron gehört, Herr, fuhr Rebecchini fort, daß Ihr Euch vorstellen könnt, worauf er es eigentlich abgesehen hatte. Wer weiß, was er noch für Teu­feleien gegen das harmlose Mädchen angewandt hat, Don Bnl- dassare hat mir davon erzählt, und ich teile sie Euch später mit, wenn Ihr nicht mehr so ungeduldig auf das Ende harren werdet kurzum, in einer schwachen Stunde hat sich Fraucesea ihm hingegeben. Bald darauf war Don Niariv aus Rimiui fort; er ging nach Rom und wurde nach kurzer Zeit mit einer Mission zu einen: der katholischen Freistaaten nach Südamerika gesandt. Das war ihm wahrscheinlich auch wider den Strich, aber die Jesuiten wollten hier sreie Hand haben und trauten dem Frieden nicht recht. Noch vor jener Abreise war es mir gelungen, durch einen meiner Verwandten denn seht, ich bin inzwischen in Alessandria bei der seuola normali als Lehrer von kleinen Mädchen angestellt worden, aber ich kam öfter mit meinem Marchese zusammen, wo wir viel über unsern Feldzug und unsre Heimat sprachen, und so konnte ich ihm durch meinen Verwandten einen Brief an Don Riario besorgen. Dieser ermutigte den Brnder, der sich im Geheimen nach Rimini begeben wollte, zn diesem Schritt und überzeugte ihn, daß er ohne Sorge für seine Sicherheit sein könnte. Es waren gerade unsre Vakanzen, und ich hatte es mir deshalb nicht nehmen lassen, meinen Marchese zn begleiten; denn für mich gab es in Rimini niemand mehr. Der Vater war im Gefängnis gestorben, wohin man ihn meinetwegen geworfen hatte, die Mutter hatte bei der Verhaftung des Vaters einen solchen Schreck bekommen, daß sie davon siech wurde und seinen Tod nicht lange überlebte. Seht, Herr, so ist es uns hier gegangen, und da wollt Ihr, daß man noch einen Funken Liebe für eine